Meldestelle - 24 antisemitische Vorfälle pro Tag

Reuters · Uhr
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Berlin (Reuters) - Die Zahl der antisemitischen Vorfälle ist nach Angaben des Meldesystems Rias weiter gestiegen.

2024 habe es jeden Tag 24 Vorfälle gegeben, teilte die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (Rias) am Mittwoch mit. Mit über 8600 Vorfällen seien 77 Prozent mehr in Deutschland als im Vorjahr registriert worden. "Die Lage für Jüdinnen und Juden hat sich weiter verschärft", urteilte der Verband.

Ausgelöst worden seien die Vorfälle durch die Reaktion Israels auf den Überfall und das Massaker der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas im Oktober 2023 mit dem darauf folgenden Krieg im Gazastreifen. 68 Prozent aller dokumentierten antisemitischen Vorfälle hätten einen Bezug zu Israel, erklärte Rias. Auffällig sei die Zunahme von Antisemitismus etwa durch Demonstrationen, Schmierereien und Aufkleber. Bundesweit wurden von dem Meldesystem mehr als 1800 Versammlungen erfasst, bei denen Antisemitismus verbreitet wurde: Die Vernichtung der Juden im Nationalsozialismus sei relativiert worden, eingestufte Terrororganisationen wie die Hamas oder die libanesische Hisbollah-Miliz gefeiert und Gegendemonstranten angegriffen worden.

Die Zahl der Vorfälle an Hochschulen hat sich laut Rias sogar verdreifacht. Darunter habe es mindestens 19 Angriffe auf Juden gegeben. Zuletzt hatte die Verurteilung eines Studenten mit palästinensischen Wurzeln für Aufsehen gesorgt, der einen jüdischen Kommilitonen angegriffen und schwer verletzt hatte. Das Gericht wertete dies als gezielt antisemitischen Angriff und verurteilte den Täter zu drei Jahren Haft.

Rias ist ein Dachverband von Meldestellen und will antisemitische Vorfälle einheitlich dokumentieren. Die Meldestellen wollen bundesweit Vorfälle erfassen und bieten Unterstützung für Betroffene an.

(Bericht von: Markus Wacket; redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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