Insider: USA ziehen Personal wegen Sicherheitsrisiken aus Irak ab

Bagdad/Washington (Reuters) - Die USA ziehen aus Sicherheitsgründen Personal aus ihrer Botschaft im Irak sowie aus militärischen Stützpunkten in der Region ab.
Das sagten mehrere mit den Planungen vertraute Personen aus amerikanischen und irakischen Kreisen. Die vier amerikanischen und zwei irakischen Quellen gaben nicht an, welche Gefahren die Evakuierungen veranlasst haben. Das Außenministerium in Washington nahm zu den Darstellungen zunächst nicht Stellung.
US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch erklärt, seine Zuversicht nehme ab, mit dem Iran werde ein Abkommen über das umstrittene Atomprogramm der Islamischen Republik gelingen. Seine Hoffnung schwinde, der Iran werde der Einstellung der Urananreicherung zustimmen. Der Präsident hat wiederholt mit einem Militärschlag gegen die Atomanlagen gedroht, sollte der Iran seinen Forderungen nicht nachkommen. Die USA und andere westliche Staaten befürchten, der Iran entwickele unter dem Deckmantel eines zivilen Nuklearprogramms Atombomben. Dies weist die Regierung in Teheran zurück, lässt aber internationale Kontrollen der Atomanlagen nicht zu.
Der iranische Verteidigungsminister Asis Nasirsadeh kündigte am Mittwoch Vergeltungsmaßnahmen gegen US-Stützpunkte in der Region an, falls die Atomgespräche scheitern und sein Land angegriffen würde. Die Vereinigten Staaten verfügen über Militärstützpunkte im Irak, in Kuwait, Katar, Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat nach Angaben eines US-Regierungsmitarbeiters die freiwillige Abreise von Angehörigen der Streitkräfte aus dem gesamten Nahen Osten genehmigt. Im Irak sind 2500 US-Soldaten stationiert. In dem arabischen Land sind auch Milizen aktiv, die vom Iran unterstützt werden. Seit Ausbruch des Krieges im Gazastreifen 2023 haben sie mehrfach US-Stützpunkte angegriffen.
(Bericht von Ahmed Rasheed, Timour Azhari, Daphne Psaledakis und Idrees Ali, geschrieben von Hans Busemann, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)