Milliardendeal steht bevor

Eli Lilly will Biotechfirma Verve Therapeutics kaufen

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Jonathan Weiss / Shutterstock.com

(Reuters) - Der US-Pharmakonzern Eli Lilly übernimmt das auf Gentherapien spezialisierte Biotechunternehmen Verve Therapeutics für bis zu 1,3 Milliarden Dollar.

Die Vereinbarung umfasst eine Vorauszahlung von fast einer Milliarde Dollar, zudem winken erfolgsabhängige Meilensteinzahlungen von bis zu 300 Millionen Dollar, wie beide Seiten am Dienstag mitteilten. Lilly bietet 10,50 Dollar je Verve-Aktie – ein Aufschlag von 67,5 Prozent auf den Schlusskurs vom Montag. Verve-Aktien stiegen im frühen US-Handel um 75 Prozent auf gut elf Dollar.

Lilly beschleunigt mit der Übernahme, über die zuvor schon die Zeitung "Financial Times" berichtet hatte, seine Expansion in experimentelle kardiovaskuläre Therapien und baut das Geschäft über seine erfolgreichen Diabetes- und Abnehmspritzen hinaus aus. Die Therapieansätze von Verve basieren auf sogenanntem Base Editing – einer Form der Genom-Editierung, bei der einzelne DNA-Basen gezielt verändert werden. Verve entwickelt Gentherapien zur Senkung erhöhter Cholesterinwerte bei Patienten mit Herzerkrankungen. Die führende Therapie, VERVE-102, richtet sich gegen das Gen PCSK9, das mit Cholesterinwerten und kardiovaskulärer Gesundheit in Verbindung steht. Eine Markteinführung wird im nächsten Jahrzehnt erwartet.

Lilly und Verve arbeiteten bereits gemeinsam an einmaligen Gentherapien zur Cholesterinsenkung. In den vergangenen zwei Jahren hat Lilly mehrere Partnerschaften mit Gen-Editierungsfirmen geschlossen. Analysten bewerten die Übernahme als Erfolg für Verve und andere Unternehmen im Gentherapiesektor, der bei Investoren zuletzt an Attraktivität verloren hatte. Kevin Gade vom Vermögensverwalter Bahl & Gaynor erklärte, Lilly bleibe mit dem Deal in einem bekannten Therapiebereich: den kardiometabolischen Erkrankungen – zu denen auch Diabetes und Adipositas zählen. Allein die Medikamente Mounjaro und Zepbound sollen Lilly in diesem Jahr laut LSEG-Daten mehr als 30 Milliarden Dollar Umsatz bringen.

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