Wall Street schwächer - Iran/Israel und Geldpolitik im Blick

Frankfurt (Reuters) - Die militärische Eskalation zwischen dem Iran und Israel und die Erwartung mehrerer Notenbank-Sitzungen machen US-Anleger nervös.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der breiter gefasste S&P 500 notierten zur Eröffnung am Dienstag jeweils knapp ein halbes Prozent schwächer bei 42.369 und 6013 Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor in etwa genauso viel auf 19.623 Zähler.
Die Zuspitzung im Krieg zwischen Israel und Iran hatte den G7-Gipfel in Kanada überschattet: US-Präsident Donald Trump verließ wegen der Situation im Nahen Osten vorzeitig das Treffen der wichtigsten westlichen Industrieländer und kehrte nach Washington zurück. Für Nervosität an den Aktienmärkten sorgte auch die Erwartung des Zinsentscheids der US-Notenbank Fed am Mittwoch. Am Donnerstag folgen die Entscheidungen der Bank of England und der Schweizerischen Nationalbank. "Die Anleger versuchen, all das zu verarbeiten. Im Moment ist das sehr schwierig, finde ich", sagte Chris Beauchamp, Chefanalyst beim Broker IG. "Sobald die Notenbank-Parade durch ist, könnten wir ein klareres Bild davon bekommen, wie ihre Einschätzung aussieht."
Unter Druck bei den Einzelwerten gerieten Aktien aus dem Sektor für erneuerbare Energien. Die Titel von Unternehmen wie Sunrun, Solaredge und First Solar brachen angesichts neuer US-Steuerregeln um bis zu rund 40 Prozent ein. Gefragt waren hingegen die Anteilsscheine von Atomenergie-Spezialisten wie Nano Nuclear, Nuscale und Oklo, die um jeweils rund zwei Prozent zulegten.
Um fast vier Prozent nach unten ging es für T-Mobile US. Der japanische Großaktionär SoftBank hatte 21,5 Millionen Aktien der US-Tochter der Deutschen Telekom für je 224 Dollar verkauft.
Aus den Depots flogen auch Aktien von Eli Lilly, die um knapp zwei Prozent nachgaben. Der US-Pharmakonzern steht einem Zeitungsbericht zufolge kurz vor der Übernahme des Biotechunternehmens Verve Therapeutics. Verve-Papiere stiegen indes um rund 75 Prozent.
(Bericht von Zuzanna Szymanska. Redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)