Airbus mit Rückenwind – Neue Deals und höhere Dividende

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Paris (Reuters) - Der Flugzeugbauer Airbus will seine Aktionäre stärker am Unternehmenserfolg beteiligen und plant eine höhere Ausschüttungsquote. Wie der weltgrößte Hersteller von Passagierflugzeugen am Mittwoch mitteilte, soll die Quote bei bis zu 50 Prozent liegen, bislang lag die Zielspanne bei 30 bis 40 Prozent.

Ziel sei ein nachhaltiges Dividendenwachstum.

Airbus bekräftigte zudem seinen Ausblick für dieses Jahr. Das Unternehmen strebe weiter profitables Wachstum sowie eine Cash-Conversion-Rate von rund 1 über einen Zeitraum von fünf Jahren an - eine Kennziffer, die angibt, wie effizient ein Unternehmen Gewinne in freien Barmittelzufluss umwandelt. Airbus-Aktien stiegen an der Börse in Paris um rund zwei Prozent.

Die Ankündigung erfolgte am Rande der Luftfahrtmesse in Paris, auf der sich die Branche trotz geopolitischer Spannungen, US-Zöllen und Lieferkettenproblemen mit großen Aufträgen robust zeigt. Auch Airbus kämpft mit Engpässen. Derzeit stehen nach Konzernangaben fast 40 Flugzeuge in den Werken, weil Triebwerke und Kabinenausrüstung fehlen. Seit Anfang 2025 sei der Konzern aber um rund 40 Prozent weniger stark von verspäteten Zulieferungen betroffen, sagte Florent Massou, Chef des operativen Geschäfts bei der Verkehrsflugzeugsparte. In der vergangenen Woche hatte die Sparte bekräftigt, weiter vorsichtig optimistisch zu sein, das Jahresziel von 820 Auslieferungen zu erreichen.

Airbus hat im Laufe der Messe kontinuierlich neue Aufträge eingesammelt und am Mittwoch einen weiteren Abschluss bekanntgegeben: Die türkische Frachtfluggesellschaft MNG Airlines bestellte zwei Frachtversionen des Langstreckenjets A350, zudem wurde EgyptAir als bislang nicht genannter Kunde von sechs A350-900 bekanntgegeben. Iberia bekannte sich klar zur Zusammenarbeit mit Airbus. Alle Flugzeuge der Flotte werden von Airbus stammen, wie Iberia-Chef Marco Sansavini sagte. Die Fluggesellschaft plane, ihre Flotte von Langstreckenflugzeugen von derzeit 45 auf 70 zu erhöhen

Spekulationen über eine größere Bestellung der Billigfluglinie AirAsia für bis zu 70 Mittelstreckenjets des Typs A321XLR sowie 100 kleinere A220 oder konkurrierende E2-Jets von Embraerwurden dagegen vorerst nicht bestätigt. Tony Fernandes, Chef der AirAsia-Mutter Capital A Group, sagte, man befinde sich in Gesprächen, wolle aber zunächst die Restrukturierung des Konzerns abschließen. Eine Entscheidung könne in den kommenden ein bis drei Monaten folgen.

Insidern zufolge hat Airbus ein "aggressives" Angebot unterbreitet, um die A220-Bestellungen anzukurbeln und einen Erstkunden für eine neue Version mit 160 Sitzplätzen zu gewinnen oder eine größere Version, die sich noch im Entwurfsstadium befindet, auf den Weg zu bringen. Die Gespräche seien aber unter anderem wegen Finanzierungsfragen ins Stocken geraten.

Daneben gab der brasilianische Hersteller Embraer den Verkauf von 60 Regionaljets des Typs E175 an SkyWest Airlines bekannt, mit Optionen auf weitere 50 Maschinen. Auf der Rüstungsseite der Messe kündigten der US-Drohnenhersteller Anduril und der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall eine Partnerschaft zur gemeinsamen Produktion von Drohnen für den europäischen Markt an.

(Bericht von Tim Hepher, Paul Sandle, Giulia Segreti, Joe Brock and Lisa Barrington, geschrieben von Patricia Weiß, redigiert von Thomas Seythal)

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