Bau kämpft mit Auftragsflaute: Doch Infrastrukturpaket bietet gute Perspektiven

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Berlin (Reuters) - Die Baufirmen haben hierzulande im April weniger Aufträge eingesammelt.

Real, also preisbereinigt, gingen die Bestellungen im Bauhauptgewerbe gegenüber März um 8,0 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mitteilte. Dabei nahm der Auftragseingang im Hochbau um 9,3 Prozent zu, während die Bestellungen im Tiefbau gegenüber dem von Großaufträgen geprägten Vormonat um 20,6 Prozent einbrachen. So hatte der Tiefbau im März mit einem Bestellplus von 34,3 Prozent gegenüber Februar den höchsten saisonbereinigten Anstieg seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1991 verzeichnet.

"Der kräftige Rückgang der Aufträge im Bauhauptgewerbe im April sollte kein Anlass für größere Beunruhigung bieten. Denn er ist ausschließlich auf die Aufträge für den Tiefbau zurückzuführen, die im Vormonat einen historischen Anstieg verzeichnet hatten und der perspektivisch vom Infrastrukturpaket der neuen Bundesregierung profitieren wird", analysiert Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank.

Der Tiefbau werde hingegen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in der nächsten Zukunft überdurchschnittlich viele Aufträge erhalten: "Denn das Infrastrukturpaket sieht ja vor, dass das Schienennetz erneuert, Straßen und Brücken gebaut werden und das Stromnetz erweitert wird", erklärte der Experte.

UMSATZ SINKT REAL

Der reale Umsatz im Bauhauptgewerbe war im April um 1,4 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Der nominale Umsatz stieg im selben Zeitraum um 0,9 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro. In den ersten vier Monaten 2025 stiegen die Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum real um 2,4 Prozent, nominal um 4,7 Prozent. Die Zahl der im Bauhauptgewerbe tätigen Personen nahm im April gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,9 Prozent zu. Die Bau- und Ausbauwirtschaft in Deutschland blickt mit verhaltenem Optimismus auf das laufende Jahr. Die Umsätze dürften um etwa 0,6 Prozent leicht auf rund 428 Milliarden Euro steigen, die Zahl der Beschäftigten allerdings um etwa 13.000 auf 3,33 Millionen sinken, wie die Bundesvereinigung Bauwirtschaft (BVB) jüngst mitteilte.

(Bericht von Reinhard Becker.; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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