Bundesagentur: Arbeitskräftenachfrage bleibt so schwach wie zuletzt Anfang 2021

Berlin (Reuters) - Bei der Nachfrage nach neuem Personal in Deutschland zeichnet sich derzeit keine Besserung ab.
Der um jahreszeitliche Einflüsse bereinigte Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) verharrte im Juni bei 100 Punkten, wie die BA am Montag mitteilte. Einen tieferen Stand gab es zuletzt im Februar 2021. Der Arbeitskräftebedarf bewege sich "im Kontext der wirtschaftlichen Schwäche damit weiter auf einem niedrigen Niveau", hieß es.
Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen sei gegenüber Juni 2024 in fast allen Wirtschaftszweigen gesunken und zum Teil sogar in zweistelliger prozentualer Höhe. "Einzige Ausnahme ist der öffentliche Bereich, der über dem Vorjahr rangiert", erklärte die Behörde. Besonders starke Rückgänge gab es relativ gesehen bei den sogenannten Qualifizierten Unternehmensdienstleistungen, im Gastgewerbe, gefolgt vom Handel. Absolut betrachtet sind die größten Rückgänge bei den Qualifizierten Unternehmensdienstleistungen, im Handel, im Verarbeitenden Gewerbe und in der Zeitarbeit zu verzeichnen.
Die BA legt am Dienstag die Arbeitslosenzahlen für Juni vor. Üblicherweise geht die Erwerbslosigkeit in diesem Monat zurück. Angesichts der Wirtschaftsflaute in Deutschland hatte BA-Chefin Andrea Nahles Ende Mai aber gesagt, es sei im Sommer "mit tendenziell steigender Arbeitslosigkeit zu rechnen". Im Mai verzeichnete die BA 2,92 Millionen Arbeitslose und damit 12.000 weniger als im April. Unter Herausrechnung der jahreszeitlichen Schwankungen stieg die Arbeitslosenzahl laut BA von April auf Mai um 34.000. Für Juni erwarten von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hier ein Plus von 15.000.
(Bericht von Klaus Lauer; redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)