Ifo-Umfrage: Unternehmen haben wieder mehr Planungssicherheit

Reuters · Uhr
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Berlin (Reuters) - Den Unternehmen in Deutschland fällt es trotz anhaltender Konflikte wie dem Handelsstreit mit den USA zunehmend leichter, ihre Geschäftsentwicklung vorherzusagen.

Im Juni bezeichneten dies nur noch 20,2 Prozent als schwer - so wenige wie seit April 2023 nicht mehr, wie aus der am Montag veröffentlichten Konjunkturumfrage des Münchner Ifo-Instituts hervorgeht. Im Mai waren es noch 23,3 Prozent, im April sogar 28,3 Prozent. Die Antworten gelten als Indikator für wirtschaftliche Unsicherheit. "Die Unternehmen nehmen die aktuellen Signale aus der Politik positiv auf", sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. "Sie wirken stabilisierend, trotz geopolitischer Risiken wie dem ungelösten Zollkonflikt."

Insbesondere in der Industrie sank die Unsicherheit: Der Anteil der Unternehmen, die Schwierigkeiten bei der Planung ihrer Geschäftsentwicklung melden, fiel auf 25,8 Prozent. Im Mai waren es noch 31,5 Prozent. Der exportabhängigen Industrie würden hohe Strafzölle bei ihrem wichtigsten Kunden USA besonders zu schaffen machen. In nahezu allen Branchen ist die Unsicherheit aber zurückgegangen - nur in der chemischen Industrie stieg der Anteil auf 41,4 Prozent.

Im Handel sind aktuell noch 27 Prozent der Betriebe unsicher, was ihre zukünftigen Geschäfte angeht. Bei den Dienstleistern war die Unsicherheit schon in den Vormonaten geringer, nun fällt der Anteil auf 15,2 Prozent. "Auch das Baugewerbe kann anstehende Projekte besser planen", so das Ifo-Institut. Nur 19,3 Prozent der Firmen fällt es noch schwer – zu Jahresbeginn waren es noch zehn Prozentpunkte mehr. "Ein Treiber dürfte das konkreter werdende Infrastrukturpaket der Bundesregierung sein", hieß es angesichts der geplanten Milliardenausgaben.

Rund 20 Prozent der Antworten gingen nach der erneuten Eskalation im Konflikt zwischen Israel und dem Iran am 13. Juni ein. "Besonders in der Industrie gab es danach eine Tendenz zu wachsender Unsicherheit", betonten die Ifo-Forscher. "Diese geopolitische Entwicklung könnte künftig darüber entscheiden, ob sich die positive Entwicklung fortsetzt oder umkehrt."

(Bericht von Rene Wagner; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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