Absturz der Quantumscape-Aktie: Haben Feststoffakkus doch keine Chance?

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Wie viele andere Elektroauto-Aktien auch hat die Quantumscape-Aktie keinen guten Jahresstart hingelegt. Der Erfolg des mit Bill Gates, Volkswagen und Ex-Tesla-Ingenieur J. B. Straubel verbundenen Forschungsunternehmens ist weiter ungewiss. Nun äußerte auch noch der chinesische Batterie-Marktführer CATL die Einschätzung, die als revolutionär gehandelten Feststoffakkus wären erst 2035 bereit für den Massenmarkt.

Wie ist die Quantumscape-Aktie vor diesem Hintergrund zu beurteilen?

Was ist der Stand bei Quantumscapes Feststoffakkus?

Quantumscape möchte mehrere Entwicklungssprünge in der Batterietechnologie zu einer großen Revolution verbinden.

Zum einen setzt das Unternehmen auf sogenannte Lithium-Metall-Anoden. Wenn eine herkömmliche Lithium-Ionen-Batterie geladen wird, verbinden sich die Lithium-Ionen an der Anode mit Kohlenstoffteilchen. Quantumscape hofft, diese Kohlenstoffschicht eliminieren zu können und so „totes“ Gewicht zu eliminieren. Das Lithium kristallisiert dann zu einem soliden Stück Metall aus.

Zum anderen möchte Quantumscape die flüssige Elektrolyt-Lösung, die eine Art Brücke zwischen den beiden Polen einer Batterie darstellt, durch ein festes Material ersetzen.

Diese beiden Innovationen bescheren den Feststoffakkus von Quantumscape das Potenzial für deutlich höhere Energiedichten und Ladezeiten. Jedoch sind diese technologischen Sprünge nicht einfach umzusetzen. Das größte Problem von Feststoffakkus war bisher die geringe Lebensdauer unter realen Umständen. Das wird auch noch für viele Jahre ein Problem dieser Batterien bleiben.

Daher ist es wahrscheinlich, dass die ersten Feststoffakkus, die in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts auf den Markt kommen, ähnliche Leistungsdaten wie herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien besitzen werden. Erst ab 2030 Jahren dürfte das höhere Potenzial der neuen Technologie auch dazu führen, dass Feststoffakkus die Konkurrenz deutlich abhängen.

Wo Batterie-Marktführer CATL recht hat - und wo nicht

Ganz ähnlich, wenn auch etwas pessimistischer, liest sich das Statement des Batterieherstellers CATL. Jedoch müssen wir beachten, welche Ziele das chinesische Unternehmen mit seiner Aussage verfolgt hat. Vorschnelle Schlüsse über Quantumscape sollten wir daraus nicht ziehen.

Denn CATLs Statement ist Teil eines Kapitalerhöhungsprospekts, das das Unternehmen bei der chinesischen Börse in Shenzhen vorgelegt hat. Der Marktführer will stark in neue Produktionskapazitäten für herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien investieren und braucht dafür frisches Geld. Um dieses einzusammeln, muss der Konzern erst einmal die Börse davon überzeugen, dass die Investitionen sinnvoll sind. Da verwundert es nicht, dass CATL möglicherweise konkurrierende Technologien - auch die von Quantumscape - in einem etwas schlechteren Licht dastehen lässt.

Ich sehe die Zukuft für Quantumscape daher weiter positiv. Obwohl man nicht damit rechnen kann, dass die Feststoffakkus des Unternehmens schon ab 2025 jede andere Speicherlösung deklassieren, wird es einen Markt für sie geben. Erst vor wenigen Tagen ging das Forschungsunternehmen eine Partnerschaft mit dem Energiespeicher-Hersteller Fluence Energy ein. Die Nachfrage ist also vorhanden.

Unabhängig davon, was CATL denkt, kommt es für Quantumscape darauf an, dass die neuartigen Batterien möglichst schnell serientauglich werden. Gute News über Testergebnisse, die den Feststoffakkus unter realen Umständen eine lange Lebensdauer bescheinigen, könnten die Quantumscape-Aktie wieder beflügeln.

Der Artikel Absturz der Quantumscape-Aktie: Haben Feststoffakkus doch keine Chance? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Fluence Energy, Quantumscape und Tesla. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla und Volkswagen AG.

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