Aktien Wien Schluss: ATX geht mit Kursverlusten ins Wochenende

dpa-AFX · Uhr

WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat den Handel am Freitag mit Kursverlusten beendet. Der ATX fiel um 0,70 Prozent auf 2094,12 Punkte. Nach klaren Abschlägen zu Handelsbeginn setzte der Wiener Aktienmarkt gemeinsam mit dem europäischen Börsenumfeld zur Erholung an - zwischenzeitlich drehte der ATX dann am Nachmittag sogar ins Plus, konnte die Gewinne aber letztlich nicht halten und ging tiefer ins Wochenende.

Belastet hatte am Vormittag zunächst ein Bericht der "Financial Times", der einen Rückschlag bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffes andeutet. Der Wirkstoff Remdesivir ist Berichten zufolge bei einer klinischen Studie als Mittel gegen die vom Virus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 durchgefallen. Laut dem Medienbericht gelang es nicht, den Gesundheitszustand der Patienten zu verbessern. Dazu kam im frühen Geschäft noch ein schwacher Ifo-Geschäftsklimaindex aus Deutschland.

Danach setzte eine europaweite Erholung ein, die aber am Nachmittag durch schwache US-Daten wieder gestoppt wurde. In den USA sind die Aufträge für langlebige Wirtschaftsgüter im März eingebrochen, allerdings vor allem wegen massiv fallender Flugzeugbestellungen. Zudem hat sich die Konsumentenstimmung in den USA angesichts der Coronakrise massiv eingetrübt.

Am Vormittag war der deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex auf einen historischen Tiefststand gefallen. Zudem deutete der Rückgang darauf hin, dass es in den kommenden Monaten auch in der deutschen Baubranche, die bis jetzt noch eine Stütze der Konjunktur war, rapide abwärts gehen könnte, denn der Index für das Bauhauptgewerbe ist noch nie so stark gesunken. Die heimischen Bau-Werte kamen etwas unter Druck und schlossen am Ende des Kurszettels. Porr gingen um 3,79 Prozent tiefer aus dem Handel, Strabag gaben 3,35 Prozent nach.

Mt einem kräftigen Plus von 3,91 Prozent verabschiedeten sich dagegen Warimpex ins Wochenende. Das Unternehmen hatte für 2019 einen Rekordgewinn gemeldet und steht nach eigener Aussage "auf solidem wirtschaftlichen Fundament".

Die Aktien von Immofinanz zeigten sich nach dem Kurssprung vom Vortag mit Abschlägen und beendeten das Geschäft zum Wochenausklang um 1,89 Prozent tiefer. Am Donnerstag war bekannt geworden, dass der österreichische Investor und s-Immo-Kernaktionär Ronny Pecik ab dem 4. Mai für drei Jahre die Führung der Immofinanz übernimmt. Die Wertpapierexperten von Wood schrieben in einer Reaktion auf die Nachricht, dass diese Nominierung die Wahrscheinlichkeit eines Mergers mit der s Immo erhöhen könnte. s-Immo-Titel fielen um 1,54 Prozent.

Eine Analystenstimme gab es zu Wienerberger . Die RCB hat das Kursziel von 28,00 auf 19,00 Euro gesenkt, die Kaufempfehlung aber bestätigt. Die derzeitige Krise mit ihren Folgen sei bereits "ausreichend" eingepreist, daher sehe man Potenzial für die Papiere, hieß es. Wienerberger verloren 1,92 Prozent auf 15,33 Euro./kat/dkm/APA/men

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