Amazon: Stationärer Handel im Visier – Kommt jetzt der Frontal-Angriff auf Walmart?
Das Spielchen ist bekannt. Dringt der Internet-Gigant von Jeff Bezos in eine neue Branche vor, dann werden viele Börsianer nervös. Amazon ist nämlich dafür bekannt ziemlich schnell zum Platzhirschen zu mutieren. Diesmal scheint Bezos aber einen eher ungewöhnlichen Plan zu verfolgen. Normalerweise zieht Amazon alle für sich interessanten Aktivitäten ins Netz. Da kennt sich der Konzern ja am besten aus. Jetzt scheint Amazon allerdings den umgekehrten Weg zu gehen und den stationären Markt im Visier zu haben.
Neue Lebensmittelkette in Planung
Laut einem Artikel des „Wall Street Journal“ plant der weltgrößte Versandhändler, in den USA dutzende Lebensmittelgeschäfte zu eröffnen. Die Bio-Markt-Kette Whole Foods gehört ja bereits schon zum Konzern aus Seattle. Jetzt soll eine neue Lebensmittelkette dazu kommen. Ob sie unter dem Namen „Amazon Go“ an den Start geht ist nicht klar. Laut Insidern, auf die sich das „Wall Street Journal“ beruft, soll Ende des Jahres der erste Laden in Los Angeles eröffnet werden. Anfang 2020 sollen dann zwei weitere dazukommen.
Dann soll es wie gewohnt sehr schnell gehen.
Amazon ist dafür bekannt nicht zu kleckern, sondern zu klotzen. Es laufen bereits Verhandlungen mit Shopping Centern in San Francisco, Seattle, Chicago, Washington D.C. und Philadelphia. Zudem hat der US-Konzern kleinere Lebensmittelhändler mit wenigen Fillialen im Visier, wie das „Wall Street Journal“ weiter berichtet.
Amazon-Aktie nimmt die Pläne nur zur Kenntnis
Die Börsianer feiern die neuen Pläne von Amazon nicht. Die Aktie ging am Freitag mit einen Plus von gut einem Prozent aus dem Handel. Etwas anders sah es da bei der neuen Konkurrenz aus. Die Aktien von US-Einzelhändler sind am Freitag teils deutlich unter Druck gekommen. So drehten die Papiere von Kroger ins Minus und fielen um 4,5 Prozent. Die Anteilsscheine von Walmart rutschten etwas weiter in die Verlustzone und büßtenrund 1 Prozent ein. Die Aktien von Target hielten sich dagegen besser und beendeten den Handelstag mit einem Plus von 0,30 Prozent.
Von Markus Weingran
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