Angriff auf zwei Öl-Tanker im Golf von Oman – Öl-Preise steigen stark – Treibt das die Spannungen zwischen USA und Iran an?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Ölpreise sind am Donnerstag nach einem Angriff auf einen norwegischen Öltanker im Golf von Oman stark gestiegen. Zudem wurde ein weiteres Schiff bei einem anderen Zwischenfall beschädigt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Mittag 62,05 US-Dollar. Das waren 2,05 Dollar mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,49 Dollar auf 52,63 Dollar. Zeitweise waren die Ölpreise noch stärker gestiegen.

Die Spannungen in der ölreichen arabischen Golfregion bleiben hoch. Die norwegische Seefahrtsbehörde bestätigte einen Angriff auf den Öltanker „Front Altair“ im Golf von Oman. Er sei vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emiraten von einem Torpedo getroffen, berichtete die Schifffahrtszeitung „Tradewinds“ unter Berufung auf Branchenkreise. Laut einem anderen Insider könnte das Schiff auch von einer Seemine getroffen worden sein. Die Besatzung sei von einem anderen Schiff an Bord genommen worden.

Die Hamburger Reedereigruppe Bernhard Schulte Shipmanagement teilte am Donnerstag in Singapur ebenfalls mit, ihr Tanker „Kokuka Courageous“ sei bei einem mutmaßlichen Angriff beschädigt worden. Das Schiff sei evakuiert worden, eines der 21 Besatzungsmitglieder sei leicht verletzt worden, erklärte ein Sprecher.

Angriff folgt auf ähnliche Attacken

Die iranische Nachrichtenagentur Irna meldete, ein iranisches Schiff habe 44 Seeleute der beiden beschädigten Öltanker aufgenommen. Sie seien in einen Hafen des Irans gebracht worden.Die US-Marine in der Region erklärte, sie habe zwei getrennte Notrufe erhalten und sei mit eigenen Schiffen zu einem Hilfseinsatz vor Ort.

Der Angriff folgt auf ähnliche Attacken vor wenigen Wochen. Seinerzeit wurde der Iran als Urheber verdächtigt, der dies jedoch bestritt. Zu den angegriffenen Tankern hatten damals auch zwei Schiffe Saudi-Arabiens gehört, dem Erzfeind Irans.

Öl ins Feuer des Iran-Konflikts?

Der Vorfall könnte die Spannungen zwischen den USA und seinen arabischen Verbündeten einerseits sowie Iran andererseits zusätzlich anfachen. „Die USA könnten den Iran oder mit dem Iran verbündete Milizen dafür verantwortlich machen“, kommentierte Commerzbank-Fachmann Carsten Fritsch. Die USA befinden sich mit Iran im Streit wegen dessen Atomprogramm. Ein Abkommen zur Eindämmung des Programms hatten die USA vor gut einem Jahr gekündigt und Wirtschaftssanktionen verhängt.

Brisant für den Ölhandel ist der Ort der Angriffe: Der Golf von Oman liegt in der Nähe der Meeresenge von Hormus, der die ölreiche persische Golfregion mit dem offenen Meer verbindet. Über diese Verbindung läuft ein erheblicher Teil des weltweiten Rohöltransports per Schiff. Der Iran hat mehrfach gedroht, die Straße von Hormus zu blockieren. Fachleute rechnen in diesem Fall mit starken Preissteigerungen.

(onvista/dpa-AFX/reuters)

Titelfoto: Avigator Fortuner/ Shutterstock.com

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