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APA ots news: COVID-19-Pandemie belastet das Jahresergebnis 2020 der österreichischen Banken

Wien (APA-ots) - Die österreichischen Kreditinstitutsgruppen und Einzelkreditinstitute erzielten im Jahr 2020 ein Jahresergebnis in der Höhe von 3,7 Mrd EUR und verzeichneten im Vorjahresvergleich einen Rückgang von 3,0 Mrd EUR. Während im operativen Geschäft die COVID-19-Pandemie nicht sichtbar ist - das Betriebsergebnis ist nahezu gleichgeblieben -, ist der starke Einbruch im Jahresergebnis im Ausmaß von knapp 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr vorrangig auf einen, der COVID-19-Pandemie geschuldeten, stark erhöhten Wertminderungs- und Rückstellungsbedarf zurückzuführen. Gleichzeitig konnte von den österreichischen Banken jedoch im Geschäftsjahr 2020 durch einbehaltene Gewinne und Neuemissionen die historisch stärkste Kapitalausstattung mit Eigenmitteln in der Höhe von 94,3 Mrd EUR erzielt werden.

Die aggregierten Betriebserträge lagen im Jahr 2020 um 1 Prozent bzw. 247 Mio EUR unter dem Vorjahreswert. Negativ auf die Betriebserträge wirkte sich einerseits der Rückgang des Handelserfolgs und des Bewertungsergebnisses (-528 Mio EUR) sowie der Rückgang bei den Dividendenerträgen (-187 Mio EUR) aus.

Das aggregierte Betriebsergebnis ist um 0,5 Prozent bzw. 44 Mio EUR leicht zurückgegangen. Dies ist vorrangig auf die gesunkenen aggregierten Betriebserträge zurückzuführen. Positiv auf das aggregierte Betriebsergebnis wirkte sich hingegen der Rückgang bei den Verwaltungs- und sonstigen Aufwendungen (-118 Mio EUR) und bei den Abschreibungen und Wertminderungen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen (-85 Mio EUR) aus.

Insgesamt wurde ein Rückgang beim aggregierten Jahresergebnis nach Steuern und Minderheitenanteilen um 3,0 Mrd EUR bzw. 45 Prozent verzeichnet. Neben dem gesunkenen Betriebsergebnis belastet vor allem der Anstieg der Wertminderungen (bspw. Wertberichtungen für Kredite und Forderungen sowie Rückstellungen für erteilte Zusagen und Garantien) iHv 2,9 Mrd EUR und der gesunkene Gewinn aus nicht voll- oder quotenkonsolidierten Tochterunternehmen (-532 Mio EUR) das Jahresergebnis. Der Anstieg in den Wertminderungen ist größtenteils auf die wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zurückzuführen.

Diesen Entwicklungen begegnen die österreichischen Kreditinstitutsgruppen und Einzelkreditinstitute mit einer aggregierten Eigenmittelausstattung auf Rekordhoch. Zum Jahresende 2020 erreichten sie aggregierte Eigenmittel in Höhe von 94,3 Mrd EUR, die aggregierte Gesamtkapitalquote betrug 19,5 Prozent und die harte Kernkapitalquote 16,1 Prozent. Diese solide Entwicklung stützte sich wesentlich auf eine restriktive Ausschüttungspolitik und die erfolgreiche Platzierung von Instrumenten des zusätzlichen Kernkapitals.

Trotz dieser Ausgangslage die Eigenmittel betreffend ist weiterhin Vorsicht geboten, da mit dem Ende der staatlichen Hilfsmaßnahmen ein Anstieg der Kreditausfälle zu erwarten ist. Frühestens dann werden die tatsächlichen Auswirkungen der Pandemie auf den Finanzsektor sichtbar werden.

Hinweis: Das angeführte aggregierte Jahresergebnis nach Steuern und Minderheitenanteilen des Jahres 2020 in Höhe von 3,7 Mrd EUR basiert auf den zum Zeitpunkt der Analyse vorliegenden aufsichtsstatistischen Meldedaten. Aus dem Vergleich zu den von Bankprüfern geprüften IFRS-Jahresabschlüssen, die zum aktuellen Zeitpunkt erst vereinzelt vorliegen, können sich noch Änderungen ergeben. Ein Hinweis auf die geprüften Daten des Jahres 2020 erfolgt im Rahmen der Presseaussendung zum 1. Halbjahr 2021.

Rückfragehinweis: Oesterreichische Nationalbank Statistik Hotline (+43-1) 404 20-5555 statistik.hotline@oenb.at http://www.oenb.at

Oesterreichische Nationalbank Dr. Christian Gutlederer Pressesprecher (+43-1) 404 20-6900 christian.gutlederer@oenb.at www.oenb.at

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OTS0048 2021-04-06/10:13

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