Aston Martin: Kult-Autobauer möchte Marktwert von 5,71 Milliarden Euro erreichen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Börsengang des durch James Bond Filme bekannt gewordenen Sportwagen-Herstellers wird konkreter. Die Angebotsspanne wurde zwischen 17,50 Pfund bis 22,50 Pfund je Aktie festgelegt. Damit würde Aston Martin mit bis zu 5,07 Milliarden Pfund, umgerechnet 5,71 Milliarden Euro, bewertet. Der endgültige Preis soll am 3. Oktober festgelegt werden. 5 Tage später soll dann die Premierenfahrt auf das Parkett der London Stock Exchange erfolgen.

Brexit – Kein Problem

Die Konzernspitze ist sich sicher, dass der Ausstieg Großbritanniens aus der EU den Börsengang nicht sonderlich belasten dürfte. „Wir können zeigen, dass der Brexit keine große Auswirkung auf uns hat“, gab sich Firmenchef Andy Palmer gegenüber Reuters zuversichtlich. Geplant ist, durch Anteilsverkäufe der überwiegend kuwaitischen und italienischen Eigentümer 25 Prozent, knapp 57 Millionen Aktien, im Streubesitz zu platzieren.

Wird der Börsengang ein Erfolg?

Nach dem Ausverkauf von Jaguar, Bentley und Rolls-Royce wäre Aston Martin nach Jahren wieder der erste britische Autobauer an der Londoner Börse. Zuletzt hatte 2015 mit dem italienischen Rivalen Ferrari in New York ein Autobauer den Börsengang gewagt. Der kann im Nachhinein als voller Erfolg bezeichnet werden. Die Aktie hat sich mittlerweile deutlich mehr als verdoppelt.

1,2,3,4,5,6,7 – Wo ist Aston Martin geblieben

Der britische Kultwagen-Bauer blickt auf eine sehr ereignisreiche Vergangenheit zurück. Aston Martin wurde 1913 von Lionel Martin und Robert Bamford gegründet und ist in seiner mehr als 100-jährigen Geschichte sieben Mal insolvent gegangen. Bis 2007 gehörten die Briten zum US-Autobauer Ford. Die Amerikaner reichten den britischen Autobauer weiter an Investoren aus Kuwait und Italien.

Erfolg soll jetzt umgemünzt werden

Nach sechs verlustreichen Jahren hat Aston Martin 2017 wieder Gewinne verbucht. Auch dieses Jahr läuft es bislang gut für die Briten. Im ersten Halbjahr beschleunigte sich der bereinigte Vorsteuergewinn auf 42 Millionen Pfund. Der Umsatz legte dank der starken Nachfrage nach den Modellen DB11 Coupé und Volante um acht Prozent auf 445 Millionen Pfund zu. Im Gesamtjahr erwartet Firmenchef Palmer ein Absatzvolumen von 6.200 bis 6.400 Fahrzeugen. 2020 sollen es dann 10.000 sein. Aston Martin verkauft rund 25 Prozent seiner Autos in die EU und betreibt ein Werk in Gaydon, Zentral-England. Eine zweite Produktion soll 2019 in Wales in Betrieb gehen.

Neues Personal soll Pleite Nr. 8 verhindern

Die ehemalige Vodafone- und WM Morrison-Managerin Penny Hughes sowie Richard Solomons, der früher die Hotelkette InterContinental führte, sollen in diverse Gremien des Verwaltungsrates einziehen, teilte der Traditionskonzern mit. Sie brächten viele Erfahrungen mit, erklärte Aston-Martin-Chef Andy Palmer.

Von Markus Weingran

Foto: Pajor Pawel / Shutterstock.com

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