BASF: Chemieriese macht es schon wieder – Prognose wird nach guten Zahlen erneut erhöht

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Dax-Konzern legt einen lupenreinen Hattrick hin. Mit den Zahlen zum dritten Quartal erhöhen die Ludwigshafener zum dritten Mal in diesem Jahr ihre Prognose. Da müsste man eigentlich meine die Aktie gehört zur Crème de la Crème im deutschen Leitindex – Pustekuchen! Trotz drei Prognoseerhöhungen liegt die Aktie seit Jahresanfang rund 1,5 Prozent im Minus. Auch heute ist die Reaktion auf die Zahlen sehr verhalten. Die Aktie startet lediglich mit einem leichten Verlusten in den Handelstag.

Und noch eine Schippe oben drauf 

Für 2021 wird nun mit einem Umsatz von 76 bis 78 Milliarden Euro und einem Betriebsgewinn vor Sondereinflüssen von 7,5 bis 8,0 Milliarden gerechnet, wie der Ludwigshafener Chemiekonzern am Mittwoch mitteilte. BASF hat in diesem Jahr schon mehrmals die Prognosen erhöht und zuletzt einen Umsatzanstieg auf 74 bis 77 (2020: 59,1) Milliarden Euro in Aussicht gestellt, das Ergebnis vor Sondereinflüssen sollte sich etwa verdoppeln auf 7,0 bis 7,5 (3,6) Milliarden Euro.

BASF erwartet eine weiterhin solide Nachfrage, vor allem im Geschäft mit Basischemikalien sowie im Bereich Materials, der etwa Kunstoffvorprodukte und Kunststoffe herstellt. In anderen Segmenten setzen dem Konzern dagegen steigende Rohstoff-, Energie- und Frachtkosten zu. Das Unternehmen geht davon aus, dass im vierten Quartal Lieferengpässe die weltwirtschaftliche Erholung weiterhin beeinträchtigen werden. Die Chemiebranche und mit ihr Branchenprimus BASF gilt als wichtiger Konjunkturindikator, da ihre Produkte in allen großen Industriezweigen benötigt werden.

Im dritten Quartal kletterte der Betriebsgewinn (Ebit) vor Sondereinflüssen auf 1,87 Milliarden Euro, nachdem im Vorjahreszeitraum noch 581 Millionen Euro zu Buche gestanden hatten. Analysten hatten im Schnitt mit 1,8 Milliarden Euro gerechnet. Der Umsatz stieg um 42 Prozent auf 19,7 Milliarden Euro. „Im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres konnten wir die Preise um 36 Prozent und die Mengen um sechs Prozent erhöhen“, erklärte Vorstandschef Martin Brudermüller. Unter dem Strich fuhr BASF einen Gewinn von 1,25 Milliarden Euro ein. Vor Jahresfrist war wegen Wertberichtigungen und Restrukturierungskosten noch ein Verlust von 2,1 Milliarden angefallen.

_______________________________________________

onvista Redaktion:

Anleger dürfen sich schon fragen, was BASF noch machen muss, damit der Kurs in Schwung kommt? Viel mehr geht eigentlich nicht. Obwohl die Ludwigshafener das dritte Mal in diesem Jahr die Prognose angehoben haben, liegt die Aktie seit Jahresanfang im Minus. Die Sorgen, dass sich das Wachstums im kommenden Jahr bei BASF wieder verlangsamt, scheinen das Papier zu lähmen.

Sich gegen den Markt zu stemmen hat noch nie Sinn gemacht

Mit einem geschätzten KGV von rund 10 und einer Dividendenrendite von mehr als 5 Prozent müssten die Anleger eigentlich auf den Zug aufspringen – tun sie aber nicht. Daher ist die Aktie nur für Anleger mit viel Geduld geeignet. Kurzfristig dürfte die Aktie weiterhin auf der Stelle treten.

Foto: 360b / Shutterstock.com

Neueste exklusive Artikel