BASF: Gewinn eingebrochen ++ Ströer: Geschäfte laufen bestens ++ Aixtron: Vorsichtiger Blick in die Zukunft verärgert

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Es ist kaum zu glauben, aber im britischen Unterhaus hat endlich mal eine Partei gesagt, was sie will. Naja, so richtig dann auch wieder nicht. Zuerst möchte die Labour Partei noch einmal mit Theresa May mit der Regierung sprechen und sie von ihren Brexit-Plänen überzeugen. Labour-Chef Jeremy Corbin möchte quasi einen „Brexit Light“. Großbritannien bleibt in der EU-Zollunion und im Binnenmarkt. Sollte die britische Premierministerin diesen Vorschlag zum gefühlten 100. Mal ablehnen, dann ist die größte Oppositionspartei auf der Insel ein zweites Brexit-Votum.

Weiterhin alles offen

Ob es für diesen Weg eine Mehrheit im Parlament gibt, dass könnte sich bereits morgen zeigen. Wir haben uns mal angeschaut, wie es jetzt in Großbritannien weitergehen könnte. Eins steht jedenfalls aktuell schon fest. Das britische Unterhaus ist auch nach der Labour-Entscheidung keinen Schritt weiter. Morgen wird wieder im Unterhaus abgestimmt. Welche Anträge es alles geben wird, ist offen. Insgesamt erinnert die Veranstaltung wohl ein bisschen an ein Überraschungs-Ei. Spiel, Spaß und Spannung, passt irgendwie ganz gut zu den Sitzungen des Unterhauses. Das aktuelle Highlight in dem speziellen Naschwerk sind übrigens gerade: Die Minions

Trump in Nordkorea

Wo wir gerade bei den Minions sind: Wenn auf der Insel abgestimmt wird, trifft sich der US-Präsident mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un in Vietnam. Nach dem ersten Gespräch mit Kim am Mittwoch-Abend sind weitere Treffen am Donnerstag geplant. Es ist das zweite Gipfeltreffen der beiden Staatsmänner. Bei ihrem ersten vor acht Monaten in Singapur hatten sie die Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel als Ziel vereinbart. Konkrete Ergebnisse haben die Gespräche beider Seiten seitdem nicht erbracht. Trump hat zuletzt die Erwartungen an das neue Treffen gedämpft. Daher dürfte die Veranstaltung wohl auch für die Märkte ein Non-Event bleiben.

Dax braucht mal eine Pause

Der deutsche Leitindex hat in den vergangenen 2 Wochen fast 6 Prozent zugelegt. Das hat sich der Leitindex schon mal ein kleines Päuschen verdient. Die Zahlen von BASF werden nach vorbörslichen Schmerzen zwar mittlerweile freundlich aufgenommen, doch der Dax hat heute keine rechte Lust. Vielleicht schlägt den Anlegern das Brexit-Hickhack doch ein wenig auf das Gemüt. Zuletzt war es bisschen ruhiger geworden. Jetzt ist das Problem wieder voll präsent. In Zahlen heißt das: 11.446,61 Punkte. Ein Minus von 0,51 Prozent.

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BASF: Gewinn runter - Dividende rauf

Der weltgrößte Chemiekonzern BASF will trotz eines deutlichen Gewinnrückgangs im vergangenen Jahr etwas mehr Geld an die Aktionäre ausschütten. Die Dividende soll um 10 Cent auf 3,20 Euro je Aktie erhöht werden, teilte der Dax -Konzern am Dienstag in Ludwigshafen mit. Experten hatten damit gerechnet. Der Gewinn nach Steuern und Minderheiten sank 2018 im Jahresvergleich um fast 23 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro.

Gegenwind von einigen Seiten

Die Autoflaute, das Niedrigwasser im Rhein und der Handelsstreit zwischen den USA und China haben beim Chemiekonzern BASF im Schlussquartal für einen Gewinneinbruch gesorgt. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) fiel im Jahresvergleich um knapp 60 Prozent auf 630 Millionen Euro. Auch das Geschäft mit Basischemikalien lief deutlich schlechter. Nach Steuern und Anteilen Dritter verdiente BASF 348 Millionen Euro und damit fast um 70 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Umsatz legte um gut zwei Prozent auf knapp 15,6 Milliarden Euro zu. Bei den Kennziffern übertraf BASF die Erwartungen der Analysten.

Ausblick stimmt Anleger milde

Im laufenden Jahr peilt das Ludwigshafener Unternehmen Zuwächse an. Der Umsatz soll bis zu 5 Prozent zulegen, nach 62,7 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern soll leicht den Vorjahreswert von 6,4 übertreffen. Nachdem die Aktie zunächst vorbörslich im Minus lag, startet das Wertpapier mit einem kleinen Plus in den Handelstag.

Ströer: Gewinn und Ausblick überzeugen

Der Werbevermarkter ist 2018 unter anderem dank eines guten Kerngeschäfts mit Außenwerbung und Übernahmen im Telefon- und Direktvertrieb kräftig gewachsen. Der Umsatz sei um 23 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro geklettert, teilte Ströer am Dienstag in Köln mit. Das organische Wachstum, bei dem unter anderem die Folgen von Übernahmen rausgerechnet sind, habe acht Prozent betragen.

Guter Start ins neue Geschäftsjahr

Im laufenden Jahr peilt Ströer ein Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich an. Auch das Ergebnis soll ebenfalls in diesem Bereich zulegen. Zuversicht gibt dabei der gute Geschäftsverlauf in den ersten Monaten des Jahres. „Nach einem starken Jahresstart erwarten wir für das erste Quartal Ergebnisse am deutlich oberen Ende unsere eigenen Erwartungskorridors“, sagte Co-Vorstandschef Christian Schmalzl. Im vergangenen Jahr stieg das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 14 Prozent auf 543 Millionen Euro. Der bereinigte Gewinn legte um 15 Prozent auf 200 Millionen Euro zu. Das Ergebnis lag damit im Rahmen der Erwartungen der Analysten.

Kurz & knapp

Aixtron: Der Spezialanlagenbauer dämpft nach einem starken Jahr 2018 die Erwartungen. „2018 war ein hervorragendes Geschäftsjahr für Aixtron“, sagte Vorstand Bernd Schulte am Dienstag in Herzogenrath. „Wir blicken jedoch vorsichtiger in das Jahr 2019, da wir aktuell in der Optoelektronik eine gewisse Investitionszurückhaltung auf Seiten unserer Kunden spüren.“ Aixtron rechnet im laufenden Jahr mit einem Umsatz zwischen 260 Millionen Euro und 290 Millionen Euro bei einer Marge auf Basis des Gewinns vor Zinsen und Steuern (Ebit) zwischen acht und 13 Prozent. Damit liegen die Unternehmensziele unter dem Schnitt der von Bloomberg befragten Experten. Auf Basis der Umsatz- und Margenprognose rechnet das Unternehmen mit einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) zwischen rund 21 und 38 Millionen Euro.

2018 zog das operative Ergebnis auf 41,5 Millionen Euro an. Das war fast das Neunfache des 2017er-Werts. Der Umsatz legte um 17 Prozent auf 269 Millionen Euro zu.

Xing: Die zunehmende Zahl an Firmenkunden sorgt beim Karrierenetzwerk für reichlich Schwung. Im vergangenen Jahr konnte das Unternehmen vorläufigen Berechnungen zufolge seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel auf 235,1 Millionen Euro steigern. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte um 23 Prozent auf 75,2 Millionen Euro. Analysten hatten hier im Schnitt weniger auf dem Zettel. Unter dem Strich blieben 31 Millionen Euro hängen, 21 Prozent mehr als vor einem Jahr. Xing hatte bereits am Vorabend eine deutliche Dividendenerhöhung um 27 Prozent auf 2,14 Euro je Aktie angekündigt. Außerdem soll eine Sonderdividende von 3,56 Euro je Aktie ausgeschüttet werden.

Novartis: Der Pharmakonzern dürfte die Augensparte Alcon frühestens im April abspalten beziehungsweise an die Schweizer Börse bringen. Dies geht aus den Unterlagen für die bevorstehende Hauptversammlung von Novartis hervor. An der Versammlung vom 28. Februar sollen die Aktionäre über den Spin-Off abstimmen – eine absolute Mehrheit muss sich dafür aussprechen. Bislang war bei Novartis diesbezüglich vom ersten Halbjahr beziehungsweise vom zweiten Quartal 2019 die Rede. Wie aus den Unterlagen vom Dienstag nun aber hervorgeht, könnte es bereits im April soweit sein, dass Alcon als eigenständiges Unternehmen an der Schweizer Börse SIX und in den USA notiert wird. Dies hänge nicht zuletzt davon ab, ob die US-Börsenaufsicht SEC sowie die SIX grünes Licht gäben, heißt es.

Von Markus Weingran

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Bild: 360b / Shutterstock.com

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