Bayer-Aktie: Erste Forderung von Elliott liegt auf dem Tisch - Wird es jetzt ungemütlich?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Erst schafft es der Pharma- und Chemiekonzern fast ein Jahr zu verschweigen, dass Paul Singer mit seinem Hedge-Fonds Elliott eingestiegen ist und jetzt geht es auf einmal ganz schnell. Kaum ist die Öffentlichkeit informiert, da tauchen schon die ersten Forderungen des aktivistischen Investors auf.

Lustig oder peinlich?

Die Monsanto-Übernahme ist noch nicht einmal komplett abgeschlossen, die Geschäftsteile noch nicht komplett integriert und die Synergie-Effekte sind noch nicht komplett ausgelotet, da kommt Paul Singer um die Ecke und fordert angeblich eine Neuausrichtung  des DAX-Konzerns.

Bloomberg: Aufspaltung gefordert

Der US-Hedgefonds Elliott drängt den Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer mit seinem Einstieg offenbar zur Aufspaltung. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtete, drängt der aktivistische Investor das Management und den Aufsichtsrat des Dax-Konzerns dazu, eine Trennung auszuloten.

Kein Austausch stattgefunden

Bei dieser angeblichen Forderung ist auch klar, warum Paul Singer bislang bei der Bayer-Vorstandsetage auf taube Ohren stößt. Bisher habe es aber keine Treffen zwischen dem Hedgefonds des US-Investors Paul Singer und dem Bayer-Management gegeben, schreibt die Agentur. Elliott halte seit mehr als einem Jahr Bayer-Aktien, hieß es weiter. Der Investor könnte sich aber auch für einen Verkauf seines Anteils entscheiden. Bayer wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren. Ob Bayer einen Verkauf der Anteile bedauern würde, ist allerdings zu bezweifeln. Die aktuellen Probleme sind schon groß genug, da können die Leverkusener sicherlich keinen öffentlichen Streit mit dem Hedge-Fonds Elliot gebrauchen.

Der bekannte Kreislauf hat eingesetzt

Paul Singer geht den gewohnten Weg und die Aktie auch. Trotz der schlechten Stimmung an den Märkten liegt das Wertpapier der Leverkusener im grünen Bereich. Es ist schon erstaunlich, dass Elliott fast ein Jahr die Füße stillgehalten hat. Aber jetzt ist der Einstieg öffentlich und die Maschinerie ist im Gang. Veröffentlichung – Forderungen – Druck – Ablösung des Vorstandes Aufspaltung. Das ist kurz und knapp der Ablauf den Paul Singer bei Thyssenkrupp in Gang gesetzt hat. Hätte der Stahlkonzern keine Gewinnwarnung danach veröffentlicht, die Aktionäre hatten seit dem Einstieg von Elliott gut verdient. Bei Bayer dürfte es ähnlich ablaufen. Bislang reagiert auch die Aktie freundlich auf die Situation.

Von Markus Weingran

Bild: Lukassek / Shutterstock.com

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