Bayer will bis 2024 Wachstum beschleunigen
Frankfurt (Reuters) - Bayer-Chef Werner Baumann drückt aufs Gas.
In den kommenden Jahren soll der Leverkusener Pharma- und Agrarchemiekonzern ein dynamisches Wachstum bei höherer Rentabilität liefern. Alle drei Konzernbereiche sollen zum Erfolg von Bayer in den kommenden Jahren beitragen, erklärte Baumann am Mittwoch vor Investoren. Bis zum Jahr 2024 soll der Umsatz auf 43 bis 45 Milliarden Euro steigen. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll bis dahin zwischen 7,00 und 7,50 Euro liegen. Zur Stärkung der Ertragskraft soll auch das im September angekündigte Sparprogramm beitragen.
Die bis 2024 geplanten Zuwächse vergleichen sich mit einem Umsatz von 40 bis 41 Milliarden Euro, den Bayer für dieses Jahr erwartet - basierend auf den Wechselkursen zum Jahresende 2020. Noch Ende Februar war allerdings von etwa 41 Milliarden Euro die Rede gewesen. Beim Ergebnis je Aktie peilt der Konzern auf dieser Basis in diesem Jahr 5,60 bis 5,80 Euro an. Bereinigt um Währungseffekte stellt Bayer für 2021 einen Umsatz von rund 42 bis 43 Milliarden Euro in Aussicht sowie ein bereinigtes Ergebnis je Aktie von etwa 6,10 bis 6,30 Euro.
"Bei Crop Science wollen wir ab 2022 über dem Markt wachsen. Bei Consumer Health ist ebenfalls ein Wachstum über dem Markt geplant", sagte Baumann. "Und bei Pharmaceuticals sind wir mit unserer späten Pipeline erfolgreich sowie mit unseren Zukunftsinvestitionen sehr gut aufgestellt", ergänzte er mit Blick auf die drei Sparten. Im Pharmageschäft wolle Bayer trotz der anstehenden Patentabläufe bei den Blockbuster-Arzneien Xarelto und Eylea weiter zulegen, erwartet aber 2024 einen "begrenzten Umsatzrückgang".
Große Hoffnungen setzt Baumann auf den Bereich der Zell- und Gentherapien, den Bayer zuletzt mit einigen Deals gestärkt hatte. Im Agrargeschäft CropScience plant der Konzern zahlreiche Produkteinführungen nach 2021, die für Schwung sorgen sollen. Beim einstigen Sorgenkind Consumer Health, dem Geschäft mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten, soll es ebenfalls aufwärts gehen. Dabei sollen auch ergänzende Zukäufe helfen.
Finanzchef Wolfgang Nickl plant, dass aus Bayer ein "einfacheres, schlankeres und flexibleres Unternehmen" werden soll. Durch das geplante Sparprogramm erwartet er von 2024 an jährliche Einsparungen von mehr als 1,5 Milliarden Euro. Die Dividendenpolitik will Nickl beibehalten.