Bitcoin, Ethereum und Co: Neues von John McAfee, weitere Krypto-Debitkarte für Europa und das drohende Regulierungs-Todesurteil? – Der Krypto-Markt im Überblick

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Seit mehreren Tagen greift der Bitcoin immer wieder die 8000er Marke an, konnte sich jedoch nicht nachhaltig über ihr absetzen. Jetzt hat sich die Kryptowährung seit gestern Abend wieder deutlicher über der Zone etabliert und bewegt sich derzeit bei einem Kurs von etwa 8150 Dollar. Ethereum macht ebenfalls eine gute Figur und konnte in den letzten 24 Stunden laut Daten von coinmarketcap.com einen Zuwachs von knapp 4 Prozent verzeichnen. Litecoin, der technische kleine Bruder des Bitcoin, musste nach dem jüngsten rasanten Anstieg wieder bis zu 3 Prozent abgeben, steht mit über 135 Dollar auf Jahressicht immer noch überragend da.

Was bewegt die Märkte?

Bitcoin Charttechnik: Die 50 Tage und die 100 Tage Durchschnittslinie des Bitcoin-Charts auf Kerzen-Sicht von drei Tagen sind kurz davor ein sogenanntes „Golden Cross“ zu bilden, ein unter technischen Analysten stark bullisches Zeichen. Der letzte Bullrun, der im Jahr 2015 gestartet ist und mit einem Rekordhoch von 20.000 Dollar pro BTC geendet hat, wurde ebenfalls durch ein solches technisches Signal eröffnet.

Neuer Index von Reuters und Bloomberg: Die Finanzterminals der Nachrichtenagenturen Reuters und Bloomberg werden in Kürze Kryptowährungsdaten aus einem Index bereitstellen, der Social-Media-Posts und -Nachrichten berücksichtigt. Der Indexanbieter Cryptoindex gab am Donnerstag bekannt, dass die Terminalbenutzer in der Lage sein werden, die 100 leistungsstärksten Kryptowährungen gemäß ihrer Rangfolge anzuzeigen. Cryptoindex besteht aus Krypto-Assets, die über drei Monate in Folge unter den Top 200 gelistet sind. Die Social-TradingView, die Networking- und Datenanalyseseite von bekannten Tradern, fügt den Index als zusätzliche Option für die Benutzer hinzu.

Der CEO von Cryptoindex äußerte sich wie folgt: „Der Index ist das Ergebnis von drei Jahrzehnten Erfahrung im Aufbau von Indizes für die Finanzdienstleistungsbranche. Ich habe aus erster Hand die wachsende Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Einblicken in den traditionell undurchsichtigen und missverstandenen Bereich der Kryptowährung miterlebt, die mich dazu veranlasste, Cryptoindex zu erstellen. Unser Index berücksichtigt die in den sozialen Medien zum Ausdruck gebrachten kollektiven Stimmungen sowie die komplexe Datenanalyse von Volumengeschäften und prädiktiven Analysen. “

Potenzielle neue Krypto-Debitkarte für Europa: Das in Singapur ansässige Startup „TenX“ hat von der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein (FMA) eine E-Money-Lizenz erhalten. Damit ist es laut Pressemitteilung das erste durch ein ICO (Initial Coin Offering) finanzierte Unternehmen, dass den Status einer regulierten Finanzinstitution erhält. In Asien ist die Debitkarte von TenX bereits seit Anfang des Jahres benutzbar.

John McAfee: Der Antivirus-Software-Pionier und exzentrische Krypto-Akteur John McAfee hat eine Handelsplattform für Kryptowährungen auf den Markt gebracht. Die Site wird als „Magic“ bezeichnet und bietet Nutzern die Möglichkeit, „Kryptowährungen an mehreren Börsen in einem einzigen Dashboard automatisch und manuell zu handeln“. Insbesondere scheint der Austausch nicht verwahrungspflichtig zu sein, da die Kryptobestände der Benutzer auf acht anderen Austauschplattformen verbleiben. Wenn ein Trade ausgeführt wird, werden Gelder von diesen Konten überwiesen, um die Transaktion abzuschließen. Um dies einzurichten, müssen Benutzer APIs von ihren anderen Börsen nutzen.

Regulierung: Am 21. Juni wird die Financial Action Task Force – eine aus mehreren Regierungen bestehende Initiative, die Empfehlungen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung entwickelt, die von etwa 200 Ländern, einschließlich der USA, befolgt werden – eine Mitteilung veröffentlichen, um zu klären, wie die teilnehmenden Nationen mit virtuellen Vermögenswerten umgehen sollen. Die neuen Regeln gelten für Unternehmen, die mit Token und Kryptowährungen arbeiten, z. B. Börsen und Depotbanken sowie Kryptohedgefonds.

Viele Krypto-Experten sehen in diesen Regeln eine existenzielle Bedrohung für den Markt. Sie sind „eine der größten Bedrohungen für die Kryptografie von heute“, so Eric Turner, Forschungsdirektor bei crypto researcher Messari Inc., gegenüber Bloomberg. „Ihre Empfehlung könnte eine viel größere Auswirkung haben als die der SEC oder eines anderen Regulators bisher.“ Im Detail geht es um die Angabe der Daten über die Nutzer der Kryptobörsen an die Aufsichtsbehörden, genau wie bei traditionellen Finanz-Abwicklungen.

Das mag einfach klingen, aber Compliance ist teuer und technisch schwierig, sagte beispielsweise John Roth, Chief Compliance und Ethics Officer der in Seattle ansässigen Krypto-Börse Bittrex, die ein tägliches Handelsvolumen von rund 58 Millionen US-Dollar hat. Schließlich sind Online-Wallets, die Kryptowährungen unterstützen, weitgehend anonym, sodass eine Börse derzeit nicht weiß, wer der Empfänger der Transaktionen ist, die von den Börsen abgehen. „Entweder ist eine vollständige und grundlegende Umstrukturierung der Blockchain-Technologie erforderlich, oder es muss ein globales Parallelsystem unter den rund 200 Börsen der Welt aufgebaut werden“, sagte Roth. „Man kann sich die Schwierigkeiten vorstellen, so etwas zu bauen.“

Von Alexander Mayer

Titelfoto: Wit Olzewski / Shutterstock.com

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