Brinkhaus widerspricht Merz - Absage von CDU-Parteitag genau richtig

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - Unions-Fraktionschef Ralph Brinkhaus hat die Kritik von Friedrich Merz an der Vertagung des CDU-Parteitages zurückgewiesen.

"Jetzt ist es einfach so, dass wir ein Zeichen setzen müssen", sagte der CDU-Politiker am Dienstag vor der Sitzung der Unions-Bundestagsfraktion mit Hinweis auf die stark steigenden Zahlen an Corona-Neuinfektionen. "Wenn es morgen zu Bewegungseinschränkungen kommt, ist es ein schlechtes Zeichen, wenn wir gestern entschieden hätten, mit 1001 Leuten und noch mehr nach Stuttgart zu reisen und einen Parteitag zu machen", fügte er hinzu.

Merz, der Kandidat für den CDU-Vorsitz ist, hatte am Montag gefordert, dass der Parteitag unbedingt noch in diesem Jahr stattfinden müsse und zugleich schwere Vorwürfe gegen seinen Konkurrenten Armin Laschet und das "Partei-Establishment" erhoben. Brinkhaus verwies darauf, dass er sich vor zwei Jahren selbst im Rennen um den Fraktionsvorsitz gegen das "angebliche Establishment" durchgesetzt habe und nicht in solchen Kategorien denke.

Der nordrhein-westfälische Politiker Brinkhaus widersprach auch der Aussage von Merz, dass es an der Basis große Proteste gegen die Verschiebung des Parteitages gebe. Er selbst habe mit seinem Kreisverband am Montagabend gesprochen. "Wenn ich die Stimmung mal zusammenfasse: Priorität liegt wirklich auf der Pandemie-Bekämpfung", sagte er. Wer CDU-Vorsitzender werde, sei sicher aus "Binnensicht" wichtig. "Aber die Parteimitglieder wissen auch, dass das Land derzeit andere Probleme hat." CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak forderte die Partei auf Twitter zur Geschlossenheit auf. Brinkhaus sagte, er erwarte, dass Alle ihren Ton bis kommende Woche mäßigten.

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