BVB: Mentalitätsdebatte, Punktverluste, Spieler-Frust – Sinnkrise in Dortmund lässt Anleger zweifeln – Aktie fällt unter die Unterstützungslinie

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Die Aktien von Borussia Dortmund haben am Montag zeitweise die rote Laterne im Nebenwerte-Index SDax übernommen mit einem Abschlag von in der Spitze 3,55 Prozent auf 9,095 Euro. Sie testen damit die Unterstützung bei knapp unter 9 Euro. Gut zwei Stunden vor Handelsschluss lagen sie noch mit einem Minus von 2,23 Prozent bei 9,22 Euro und konnten sich somit wieder ein wenig fangen.

Am Wochenende hatte der Fußball-Bundesligist gegen Werder Bremen abermals nur Unentschieden gespielt. In der Tabelle rutschte der Verein dadurch auf den 8. Platz ab. Für Unmut sorgt dies nicht nur unter den Kickern und den Fans, sondern auch an der Börse. Seit ihrem Septemberhoch bei etwas über 10 Euro haben die Papiere schon wieder mehr als 9 Prozent verloren.

Mentalitätsdebatte geht weiter

Ganz so abwegig ist die Frage nach der mangelnden Mentalität beim BVB daher vielleicht doch nicht. Jedenfalls lassen die Ausführungen der Spieler nach dem zweiten doppelten Punktverlust des Titelkandidaten binnen einer Woche viel Raum für Deutungen. „Wir spielen nicht wie Männer“, befand Torhüter Roman Bürki. „Die Spiele sind teilweise echt schön anzusehen, aber der Killerinstinkt fehlt. Manchmal würde ich mir wünschen, dass der eine oder andere noch ein bisschen mehr Aggressivität reinwirft“, sagte der Schweizer.

Der diesmal besonnene BVB-Kapitän Marco Reus räumte sechs Tage nach seiner Pöbelattacke in Frankfurt ein: „Insgesamt war es in der zweiten Halbzeit zu wenig. Das müssen wir uns hart ankreiden lassen. Wir haben nicht das investiert, um als Sieger vom Platz zu gehen.“

Damit hoben die Spieler die Mentalitätsdebatte selbst wieder auf die Agenda. Darauf bei Sky nach dem 2:2 in Frankfurt angesprochen, als schon da ein 2:1 und ein wichtiger Sieg verspielte wurde, hatte Reus im Gossenjargon gepöbelt: „Ihr mit eurer Mentalitätsscheiße. Jede Woche dieselbe Kacke.“ Diesmal sprach Reus gemäßigter und bestätigte eines deutlich: Borussia Dortmund hat ein Problem.

Nur ein Sieg aus den vergangenen fünf Pflichtspielen, nur elf Punkte und kein Europapokalplatz mehr nach sechs Spielen in der Fußball-Bundesliga – das ist nicht der Anspruch des BVB. „Das ist nicht der Start, den wir uns gewünscht haben. Wir hatten uns mehr vorgenommen“, räumte Bürki ein. „Ich mache mir Sorgen, weil wir die Spiele nicht gewinnen. Das hat oberste Priorität“, bekannte Reus. „Am Anfang der Saison ist es wichtig, gut zu starten und den Anschluss nicht zu verlieren. Jetzt haben wir schon einen Rückstand, wir sind in einer Schuld, die Spiele zu gewinnen.“

„Noch keine Entscheidung“ über Sancho-Zukunft

Derweil kann Sportdirektor Michael Zorc einen Verbleib von Jadon Sancho bei Borussia Dortmund über die laufende Saison hinaus nicht garantieren. „Darüber ist noch keine Entscheidung gefallen. Man muss kein Prophet sein, um zu sagen, dass Jadon sicherlich keine fünf Jahre mehr hier spielen wird“, sagte Zorc dem „Kicker“ (Montag).

Der englische Fußball-Nationalspieler Sancho besitzt beim Bundesligisten einen Vertrag bis Ende Juni 2022. Ein Verkauf in diesem Sommer sei kein Thema gewesen, versicherte Zorc. „Aber natürlich sind die absoluten Großclubs nicht blind“, sagte der 57-Jährige.

Der 19 Jahre alte Sancho, der bei Manchester City ausgebildet wurde, wisse ganz genau um seine sportliche Entwicklung beim BVB. „Ich bezweifle, dass das bei englischen Topclubs so möglich gewesen wäre“, sagte Zorc. Die Dortmunder würden jungen Spielern früh das Vertrauen schenken und sie spielen lassen. „Das erkennt er an“, sagte Zorc.

(onvista/dpa-AFX)

Titelfoto: YiAN Kourt / Shutterstock.com

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