Ceconomy: Endlich ein Schlusstrich unter die Aktionärsfehde – Aktie legt Befreiungsschlag hin und klettert um fast 30 Prozent

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Ceconomy zieht mit der Übernahme der Beteiligung von Convergenta an der Media-Saturn-Holding endlich einen Schlussstrich unter eine seit Jahren schwelende Aktionärsfehde. Ceconomy wird die von Convergenta gehaltene Beteiligung von 21,62 Prozent an der Media-Saturn-Holding übernehmen. Convergenta ist die Holdinggesellschaft der Familie Kellerhals. Im Gegenzug erhält Convergenta bis zu 29,99 Prozent an Ceconomy, wird damit größter Aktionär des Elektronikhändlers und soll künftig auch in dessen Aufsichtsrat vertreten sein. In der Vergangenheit war das Verhältnis zwischen Ceconomy und dem inzwischen verstorbenen Media-Markt-Mitgründer Erich Kellerhals immer wieder durch Streitigkeiten um Media-Saturn geprägt.

Das erhoffte Ende des Streits durch die Übenahme hat auch der Ceconomy-Aktie zum Befreiungsschlag verholfen, die mit einem beachtlichen Anstieg von 28,9 Prozent den Kurseinbruch vom Frühjahr komplett wieder aufholen kann. Erstmals seit dieser Zeit handelten die Papiere wieder über 5 Euro.

„Strategisch wichtiger Meilenstein“

Analyst Thilo Kleibauer von Warburg Research nannte die Übereinkunft einen „strategisch wichtigen Meilenstein“. Mit diesem erlange Ceconomy die volle Flexibilität zurück, die lange währende Auseinandersetzung mit Convergenta sei für den Elektronikhändler über Jahre hinweg ein Hemmnis gewesen. Zwar zahle Ceconomy dem Investor im Rahmen des komplexen Deals eine beachtliche Prämie, dessen Rückbeteiligung an Ceconomy aber wertete der Experte aber als „klares Bekenntnis“ zum Eigentümer von Saturn und Media Markt.

Von Anfang 2019 bis Anfang 2020 pendelte der Kurs von Ceconomy unter starken Schwankungen um die Marke von 5 Euro. Mit Beginn der Corona-Epidemie im Februar drittelte er sich in wenigen Wochen bis auf ein historisches Tief von rund 1,70 Euro. Diesen Einbruch hat der Kurs nun wieder ausgebügelt.

Eine „großartige Nachricht“ nannte Volker Bosse von der Baader Bank den ausgehandelten Deal. Damit vereinfache sich die Struktur der Ceconomy-Gruppe ganz erheblich. Auch für das operative Geschäft berge die Vereinbarung Vorteile, und in der Verwaltung könne das Unternehmen nun Kosten von geschätzt 4 Millionen Euro jährlich einsparen. Auch könne Ceconomy steuerliche Verlustvorträge nutzen. Der Analyst riet zum Kauf der Ceconomy-Aktie.

Diese ist allerdings von einstigen Kurshöhen noch immer weit entfernt. Vor 20 Jahre zahlten Anleger im Hoch fast 25 Euro für die Papiere. Unter sehr starken Schwankungen lagen in den darauf folgenden Jahren die markanten Zwischenhochs bei knapp 22 Euro, anschließend bei 18,67 Euro und schließlich Anfang 2018 bei 13,40 Euro.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Travis Wolfe / Shutterstock.com

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