Dax fällt wieder unter 12.000 Punkte – Schwaches ifo-Geschäftsklima und Handelsstreit zwingen Leitindex in die Knie

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft haben sich im Mai deutlich eingetrübt. Das Ifo-Geschäftsklima fiel um 1,3 Punkte auf 97,9 Zähler, wie das Forschungsinstitut am Donnerstag in München mitteilte. Damit erreichte der Wert den tiefsten Stand seit Ende 2014. Analysten hatten hingegen einen nur leichten Rückgang des wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers auf 99,1 Punkte erwartet.

„Der deutschen Konjunktur fehlt es weiter an Schwung“, kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Bis auf den Bausektor trübte sich das Klima in allen betrachteten Bereichen ein. Das Ifo-Geschäftsklima wird aus der Befragung von etwa 9000 Unternehmen errechnet. Der Indikator wird als gute Schätzgröße für das künftige Wirtschaftswachstum angesehen.

Dax bricht ein – 12.000 Punkte Marke fällt

Nach den kräftigen Verlusten zum Wochenauftakt und dem anschließenden Erholungsversuch hat der Dax am Donnerstag wieder nachgeben. Der negativ ausgefallene ifo-Index hat die Stimmung weiter eingetrübt. Doch weiterhin ist der Handelskonflikt zwischen den USA und China der Hauptgrund, wenn es um die Sorgen und Hoffnungen der Anleger geht. Dieser sich wieder hochschaukelnde Streit „mit all den Äußerungen und Drohungen von beiden Seiten schafft zum Ende der Berichtssaison kein gutes Investmentklima in Europa, den USA oder auch in China“, sagte Marktbeobachter Andreas Lipkow von der Comdirect Bank .

Der Dax büßte bis zum Mittag 1,8 Prozent auf 11.942 Punkte ein.

Die wirtschaftlichen Stimmungsindikatoren – die Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor – fielen ebenfalls etwas schwächer als prognostiziert aus.

Deutsche Bank im Fokus

Im Dax richten sich die Blicke auf die Deutsche Bank , deren Aktie am Tag der Hauptversammlung bei 6,35 Euro ein neues Rekordtief markierte und mit minus 3 Prozent zu den schwächsten Werten im Leitindex zählte. Der Autobauer Daimler indes schüttete seine Dividende aus, weshalb das Papier nur optisch einen schwachen Eindruck machte. Auch für die Anleger der Aareal Bank , Uniper oder der Commerzbank ist Dividendentag.

Pfeiffer enttäuscht mit Jahreszielen

Im SDax ging es für die Anteile des Vakuumpumpenherstellers Pfeiffer um 2,4 Prozent abwärts. Der Konzern schließt inzwischen nicht mehr aus, 2019 schlechter als im Vorjahr abzuschneiden. „Die präzisierten Jahresziele enttäuschen vor allem ergebnisseitig“, sagte ein Händler. Es sollte aber auch nicht vergessen werden, dass Großaktionär Busch Kursrückschläge durchaus für weitere Aktienkäufe nutzen könnte.

Gea schwächelt

Um marktkonforme 0,6 Prozent gaben die Aktien von Gea zudem im MDax nach. Fonterra, der weltgrößte Exporteur von Milcherzeugnissen aus Neuseeland, hatte einen schwächeren Gewinnausblick gegeben und diesen mit einer schleppender als erwarteten Markterholung begründet. Die Milchindustrie zählt zur wichtigsten Kundengruppe der schwächelnden und mitten im Umbau steckenden Gea Group.

(onvista/dpa-AFX)

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