Dax mit leichtem Minus – 11.000 Punkte bleiben Hürde

onvista · Uhr

Der Dax hat am Freitag Vormittag seine zwischenzeitlichen Gewinne wieder abgegeben und pendelt derzeit mit einem Verlust von 0,11 Prozent unter seinen Schlusskurs vom Vortag. Die Marke von 11.000 Punkten erweist sich heute weiter als unüberwindbarer Widerstand – aktuell notiert der Leitindex bei 10.909 Punkten.

„Es fehlt zurzeit an Impulsen für eine richtige Erholungsrally“, sagte Analyst Milan Cutkovic von Axitrader. Die Kommentare der Mitglieder der US-Notenbank hätten zwar gereicht, um den Aktienmärkten einen kleinen Schub zu geben, aber mehr nicht. „Da es noch keine Details zum Fortschritt der Handelsgespräche zwischen den USA und China gibt, herrscht weiter Zurückhaltung.“

Vertrauensvorschuss im Zollstreit

Der Start ins neue Jahr lief für den deutschen Aktienindex bisher recht erholsam. Im Wochenverlauf zeichnet sich für den Dax immerhin ein Plus von fast anderthalb Prozent ab. Seit er Ende 2018 auf sein Zweijahrestief gesackt war, steht inzwischen ein Erholungsgewinn von etwas über 6 Prozent zu Buche. Dabei hatten die Anleger zum Teil Vorschusslorbeeren vergeben, indem sie auf eine Einigung im Zollstreit zwischen den USA und China setzten.

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Die Zoll-Verhandlungen zwischen China und den USA sollen dem „Wall Street Journal“ zufolge nun Ende Januar auf der fast allerhöchsten Ebene weitergehen. Der chinesische Chefunterhändler und Vizepremier Liu He plane Ende Januar eine Reise nach Washington, berichtete die Zeitung unter Berufung auf informierte Personen. Auch Gespräche mit dem US-Finanzminister Steven Mnuchin seien vorgesehen.

Kursrutsch bei Maschinenbauer

Unter den Einzelwerten büßten die Aktien Kuka, dem mehrheitlich von den Chinesen übernommenen Roboterhersteller, fast 7,5 Prozent ein. Damit zählten sie zu den Werten mit den heftigsten Kursverlusten am heutigen Tag. Die Krise in der Autoindustrie hatte Kuka am Vorabend dazu gezwungen, einzuräumen, dass die Prognose für das abgelaufene Jahr verfehlt wurde.

Autozulieferer macht Vortagsverluste wieder wett

Die Anteilsscheine von Hella hingegen konnten sich mit Gewinnen von über vier Prozent an die MDax-Spitze setzen. Zwar wurde das auf die Autoindustrie spezialisierte Lichttechnik-Unternehmen angesichts der Probleme in den Branche etwas vorsichtiger, doch am Markt war Schlimmeres befürchtet worden. Zudem stuften Analysten die vorgelegten Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal als „solide“ ein.

Hellas seit Jahresbeginn laufende Erholung war am gestrigen Tag ausgebremst worden, nachdem ein Zulieferer – der Lichtspezialist Osram – unter Verweis auf die konjunkturelle Schwäche der Autoindustrie seine Jahresziele gekappt hatte. Trotzdem steht seit Anfang des Jahres ein Plus von über 12 Prozent zu Buche.

Windkraftanlagenbauer erfreut Anleger

Erfreuliche Nachrichten kommen am heutigen Tag auch von Nordex: der Hersteller von Windkraftanlagen gab einen weiteren Großauftrag bekannt, dieses Mal in den USA. In der laufenden Woche hatte Nordex bereits Aufträge zum Bau von Windparks in Indien und den Niederlanden gemeldet. Die Anleger reagierten entsprechend begeistert und liessen die Aktien im SDax um fast vier Prozent steigen.

Noch mehr Aufschwung für Südzucker

Weiter nach oben ging es für die Anteilsscheine von Südzucker. Am Vortag hatte der Zuckerproduzent seine Quartalszahlen vorgelegt und damit einen Kurssprung von über sieben Prozent ausgelöst. Heute sorgte dann ein positiver Analystenkommentar für  Gewinne von mehr als vier Prozent. Die US-Investmentbank Goldman Sachs strich ihr Verkaufsurteil für Südzucker, da sie nun von einer rascheren Erholung der Profitabilität im Zuckergeschäft ausgeht.

OnVista mit dpa-AFX

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Foto: Imagentle / Shutterstock.com

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