Dax schwer angeschlagen – Verlust der 50-Tage-Linie sorgt für weiteren Druck – UBS-Analysten rechnen mit übergeordneter Korrektur

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Aktienmärkte werden heute wegen der Furcht für einer weiteren Infektionswelle und den entsprechend folgenden Lockdowns schwer in Mitleidenschaft gezogen. Der Dax notiert mit über 3 Prozent im Minus und kämoft damit, die Marke von 12.700 Punkte zu halten. Damit fällt das Börsenbarometer auf das Niveau von Ende August zurück.

Charttechnisch sieht es nicht so rosig aus

Mit seinem sehr schwachen Wochenstart ist der Dax auch unter seine 50-Tage-Linie und den kurzfristigen Aufwärtstrend seit Mitte Juni gerutscht. Nachdem auch bei 12.886 Punkten die Käufer nicht wieder das Ruder übernehmen konnten, rutscht der Dax den Chartexperten der UBS zufolge an das nächste Zwischentief von Ende August bei 12.633 Punkten heran. Darunter ginge es in Richtung 12.500 Punkte. Damit sei auch im „großen Bild“ mit einer übergeordneten Korrektur zu rechnen.

Für den MDax der mittelgroßen Börsenwerte ging es um 2,99 Prozent auf 26 689,93 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand 3,2 Prozent tiefer. Laut Marktanalyst Milan Cutkovic vom Handelshaus AxiTrader werden nun die steigenden Corona-Infektionszahlen in Europa zum nächsten Störfaktor für die bereits ins Stocken geratene Aktienrally.

Angesichts eines rapiden Anstiegs von Corona-Fällen steht Großbritannien laut Gesundheitsminister Matt Hancock an einem „Wendepunkt“. Auf die Frage, ob das Land mit einem weiteren Lockdown rechnen müsse, sagte er dem Sender BBC: „Ich schließe es nicht aus, ich will es nicht.“ Ein Lockdown könnte laut Experte Cutkovic katastrophale Auswirkungen auf die Wirtschaft des Landes haben. Hierzulande erreichte die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen einen Höchststand seit knapp fünf Monaten.

Auch Wall Street unter Druck

Die Angst vor der neuen Corona-Welle droht heute auch die Wall Street zu erfassen. Eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial 2,12 Prozent tiefer bei 27.070 Punkten. Damit würden die Verluste beim bekanntesten amerikanischen Aktienindex immerhin etwas geringer ausfallen als an den arg gebeutelten europäischen Aktienmärkten.

Börsianer warnten indes, dass der jüngste Abwärtstrend anhalten dürfte. „Die Erwartungen an die Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft sind zu hoch“, sage etwa ein Anlagestratege. Zudem würden die Risiken durch die Anfang November anstehende Präsidentschaftswahl unterschätzt.

Und ein Analyst ergänzte, die unterdurchschnittliche Entwicklung der US-Börsen seit Monatsbeginn bestätige Ängste, dass die Entwicklungen in den USA in diesem Herbst einer der größten Unsicherheitsfaktoren für den Markt seien. So könnte der Streit um die Nachfolge der verstorbenen Verfassungsrichterin Ruth Bader Ginsburg den Senat so sehr beschäftigen, dass eine Einigung auf ein schon lange erhofftes Konjunkturprogramm weiter auf sich warten lasse.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: H-AB Photography / shutterstock.com

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