Dax trotzt der schwachen Wall Street

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Dow Jones hat den dritten Verlusttag in Folge erlitten. Demgegenüber hält sich der Dax erstaunlich gut. Er legt weiter leicht zu.

Nach dem leichten Kursplus zur Wochenmitte legt der Dax am Donnerstag zunächst weiter zu. Mit Börseneröffnung verzeichnete der deutsche Leitindex einen Zuwachs von 0,4 Prozent auf rund 12.290 Punkte. Die Zugewinne bleiben damit aber wie schon am Vortag moderat. Am Mittwoch hatte der Dax lange vom etwas schwächelnden Euro profitiert hatte, rutschte im Sog der Wall Street aber zwischenzeitlich in die Verlustzone. Am Ende rettete er immerhin ein Plus von 0,1 Prozent auf 12.238 Punkte ins Ziel.

Die Anleger bleiben angesichts der von US-Präsident Donald Trump ausgelösten Handelsspannungen und des großen Verfalls an den Terminbörsen am morgigen Freitag aber durchaus angespannt. “Es ist und bleibt ein volatiler Seitwärtsmarkt mit schnellen und starken Stimmungsschwankungen bei den Anlegern”, konstatierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. “Für eine deutliche Erholung fehlt den Anlegern aktuell der Mut, für einen weiteren Ausverkauf die Skepsis.” Der Dax bleibe wankelmütig, hieß es von der Helaba.

Die Vorgaben aus den USA sind eigentlich nicht günstig: Der Dow Jones Industrial verzeichnete am Mittwoch seinen dritten Verlusttag in Folge. Durchwachsene Konjunkturdaten und Kursverluste bei den Aktien von Boeing hatten Börsen unter Druck gesetzt. Hinzu kamen anhaltende Sorgen um einen Handelskonflikt mit China.

Der Dow Jones Industrial fiel um 1 Prozent auf 24.758 Punkte. Der breit gefasste S&P 500 gab zur Wochenmitte um 0,6 Prozent auf 2749 Punkte nach. Der technologielastige Nasdaq 100 hingegen bewegte sich mit minus 0,1 Prozent auf 7041 Punkte kaum vom Fleck.

Die Nachricht, dass der Fernsehmoderator und Ökonom Larry Kudlow Donald Trumps oberster Wirtschaftsberater wird, ist laut Händler an den Börsen nicht besonders gut aufgenommen worden. In ersten Äußerungen sprach er sich für einen starken Dollar und eine härtere Gangart beim Handel mit China aus. Der 70-Jährige wird Nachfolger von Gary Cohn, der das Weiße Haus auf eigenen Wunsch verlässt.

Bis zum Nachmittag rechnen Marktbeobachter mit einem vergleichsweise impulsarmen Handel. Es stehen kaum wichtige Konjunkturdaten aus der Eurozone auf dem Programm. Erst am Nachmittag könnten Wirtschaftsdaten aus den USA für mehr Bewegung sorgen. Vorerst sind es daher Einzelwerte, die das Interesse der Börsianer auf sich ziehen, vor allem die Lufthansa. So flog die Airline im Pleite-Jahr von Air Berlin den höchsten Gewinn ihrer Geschichte ein. Die Dividende wurde angehoben.

onvista/dpa-AFX
Foto: Deutsche Börse

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