Delivery Hero: Deutschlandgeschäft verkauft – Anleger feiern Aktie zweistellig

onvista · Uhr

Kurz nach Börsenstart schießt die Aktie von des  Essenslieferanten um die 18 Prozent in die Höhe. Die Anleger sind begeistert davon, dass Delivery Hero sein Geschäft auf dem deutschen Markt für rund 930 Millionen Euro an den niederländischen Konkurrenten takeaway.com verkauft.

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Die Lieferdienste Lieferheld, Pizza.de und Foodora sollen im Austausch gegen Barmittel und Aktien den Besitzer wechseln, wie der Berliner MDax-Konzern in der Nacht auf Freitag mitteilte. Die Unternehmen wollen den Deal den Angaben zufolge in der ersten Jahreshälfte 2019 abschließen.

Aussichten bleiben gut

Der Markt für online bestelltes Essen gilt vor allem in großen Städten als zukunftsträchtig. Delivery Hero war erst im Sommer 2017 an die Börse gegangen. Über eine Fusion der beiden Schwergewichte des hart umkämpften Liefermarkts wird schon länger spekuliert. Takeaway ist in Deutschland für seine Marke Lieferando bekannt, ein weiterer großer Rivale ist Deliveroo. Die Transaktion muss noch von den Takeaway-Aktionären abgenickt werden.

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Geschäftsverlauf nicht beeinträchtigt

Diese Transaktion verbessere die Positionierung von Delivery Hero, sagte Unternehmenschef Niklas Östberg. Ungeachtet des Verkaufs des Deutschlandgeschäfts würden die Umsatzziele für 2019 übertroffen. Das Unternehmen werde zudem einen Anteil an Takeaway.com halten und über mehr liquide Mittel verfügen. Für Takeaway.com ermöglicht der Deal nach Angaben von Firmenchef und -Gründer Jitse Groen, das Angebot für Verbraucher und Restaurant-Partner in Deutschland zu verbessern.

Beide Seiten profitieren

Beobachter äußerten sich positiv: Der Portfolio-Umbau sei für beide Unternehmen angesichts des starken Wettbewerbs in Deutschland eine Chance, sagte ein Börsianer am Morgen. Ein Händler erklärte, aus strategischer Sicht sei die Transaktion willkommen. Allerdings zeigte er sich von der Prognose für 2019 enttäuscht.

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Vielleicht kommt ja irgendwann alles wieder zurück

Delivery Hero geht davon aus, durch die Aktienbeteiligung einen Anteil von ungefähr 18 Prozent an Takeaway.com aufzubauen. Rund die Hälfte des Barerlöses von etwa 508 Millionen Euro will der Konzern in weiteres Wachstum investieren. Delivery Hero erwartet einen zusätzlichen Umsatz von 45 Millionen Euro im kommenden Jahr und ab 2020 zusätzliche Erlöse von 81 Millionen pro Jahr Euro. Für 2019 peilt Delivery Hero nun einen Umsatz zwischen 1,08 Milliarden und 1,15 Milliarden Euro an. Der angepasste operative Verlust (Ebitda) soll bei 270 Millionen bis 320 Millionen Euro liegen.

Aktie wird heute gefeiert

Die Nachricht sorgt heute für einen halbwegs versöhnlichen Jahresabschluss bei dem Wertpapier. Das Minus seit Jahresanfang ist damit fast abgefangen. Mit Kursen über 50 Euro stand die Aktie Mitte des Jahres aber auch schon mal deutlich höher.

Onvista/dpa-AFX

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Bild: Number1411 / Shutterstock.com

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