Die glücklichen Deutschen

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Gehört Ihr auch zu den Glücklichen? Die Post hat wieder einen „Glücksatlas“ vorgelegt, wie in jedem Jahr. Ergebnis: Deutschland ist weiter glücklich. Einerseits wundert mich das nicht, schließlich leben wir angeblich doch auf einer „Insel der Glückseligen“, wie es in internationalen Vergleichen öfter mal heißt. Andererseits geht es bei dieser Erhebung nicht um den Dax. Und was um uns herum in Politik und Wirtschaft so abgeht, muss einen ja nicht gerade happy stimmen - Kim, Erdogan, Donald J. (auf dem Weltatlas von Ost nach West), Europa wackelt, Kriminalität und Promi-Skandale in allen Ecken (wem kannst du noch trauen?) und in Berlin eine jämmerliche Regierungsbildung.

Trotzdem: Das Lebensglück in Deutschland bleibt auf hohem Niveau und liegt 2017 bei 7,07 Punkten auf einer Skala von 0 bis 10. Damit hat sich der „Glückssprung“ von 2016 (7,11 Punkte) bestätigt. Die Westdeutschen sind im Vergleich zum Vorjahr etwas weniger glücklich, im Osten Deutschlands haben sich die Werte geringfügig verbessert. Damit verringerte sich der aktuelle Glücksabstand zwischen West- und Ostdeutschland auf 0,22 Punkte (2016 waren es 0,28 Punkte). An der Spitze des regionalen „Glücksrankings“ steht erneut Schleswig-Holstein, am Ende Sachsen-Anhalt. 2017 ist der Abstand zwischen der glücklichsten und unglücklichsten Region Deutschlands mit 0,6 Punkten so gering wie noch nie.

Wie ist das zu verstehen? Neben den regionalen Unterschieden bei der Lebenszufriedenheit untersucht der Glücksatlas 2017 den Zusammenhang zwischen einer „nachhaltigen Lebensweise“ und der Lebenszufriedenheit. Dabei zeigt sich, dass Menschen umso zufriedener sind, je mehr sie sich für soziale oder ökologische Belange engagieren. Knapp drei Viertel haben das Gefühl, ihr persönliches Engagement bereichere ihr eigenes Leben. Während 68 Prozent ein persönliches Engagement für wichtig halten, setzen sich allerdings nur 23 Prozent aktiv im sozialen oder ökologischen Bereich ein. Meint ein Post-Vorstand: „Es ist eine gute Nachricht für Deutschland, dass die Menschen hierzulande weiter glücklich sind. Die starke Konjunktur und die geringe Arbeitslosigkeit dürften dafür maßgeblich verantwortlich sein. Und wer mit seinem Leben zufrieden ist, ist auch häufiger sozial und ökologisch aktiv.“

Spätestens seit heute wissen wir, dass die Mehrheit der Deutschen auch über ihre Geldanlage glücklich ist. Denn laut Trend-Umfrage des Deutschen Derivate Verbands (DDV), die vorhin veröffentlicht worden ist, weist mehr als jedes zweite Depot deutscher Privatanleger (= deutlich mehr als im Vorjahr) im laufenden Jahr einen Gewinn von mehr als 6 Prozent aus. Das ist doch nicht schlecht. Immerhin noch 18 Prozent der Teilnehmer an der Onlinebefragung erklärten, dass sie seit Jahresbeginn zwischen 1 und 6 Prozent erwirtschaftet haben. Bei 6 Prozent der Befragten halten sich die Gewinne und Verluste in etwa die Waage. 8 Prozent gaben an, dass sich der Wert ihres Depots zwischen 1 und 6 Prozent vermindert hat. Bei 16 Prozent (ein spürbarer Rückgang gegenüber der Umfrage 2016) wurde seit Jahresanfang ein Verlust von mehr als 6 Prozent realisiert. Verständlich, wenn der Verband damit folgende Empfehlung verbindet: Auf der Suche nach Rendite lohnt für Anleger der Blick auf die Bandbreite strukturierter Wertpapiere. Darüber hinaus eignen sich Zertifikate aber auch, um das Wertpapierdepot abzusichern und entsprechend auszubalancieren. Das kann ich nur unterstreichen.

Vergesst aber nie, meine Freunde, dass ein Gewinn aus Aktien erst dann glücklich macht, wenn er nicht nur in den Büchern steht - also Gewinnmitnahmen nicht vergessen (gilt natürlich nicht für langfristige Sparpläne)! Ich wünsche Euch viiiel Glück!

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