Elon Musk: „Ich denke Tesla ist übern Berg“ – Nächster Quartalsgewinn in Aussicht gestellt

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Tesla-Chef genießt die neue Situation beim Elektroautobauer sichtlich. Sein Auftreten wirkt wieder ruhiger und gelassener. Kein Wunder, denn er hat mal wieder gute Nachrichten im Gepäck. Musk sieht die jahrelange Durststrecke bei dem Elektroauto-Hersteller überwunden: „Wie ich bereits früher in diesem Jahr sagte, glaube ich, dass wir in allen weiteren Quartalen mehr Geld einnehmen als ausgeben werden“, sagte Musk in einem am Freitag veröffentlichten Podcast des US-Technologieblogs „Recode“. „Man sollte nie selbstgefällig werden, also müssen wir weiter hart arbeiten – aber ich denke, wir sind übern Berg.“

Harten Kampf gewonnen?

Tesla hatte monatelang Probleme mit massiven Anlaufproblemen bei der Produktion seines ersten günstigeren Wagens Model 3. Die angepeilte Marke von 5000 Fahrzeugen des Model 3 pro Woche wurde erst ein halbes Jahr später als geplant im Sommer erreicht. Dadurch liefen hohe Verluste auf und viele Analysten sorgten sich um die Kapitalausstattung des Konzerns. Immer wieder drückten Gerüchte über eine mögliche Kapitalerhöhung auf den Kurs und spielten den Short-Sellern in die Karten. Jetzt betonte Musk erneut, dass Tesla ohne weiteres frisches Geld auskommen wird.

So verpassen Sie keine wichtige Nachricht mehr! Der kostenlose Newsletter onvista weekly - hier geht es zur Registrierung.

Quartalszahlen kamen nicht umsonst früher als geplant

Zuletzt hatte Tesla erstmals seit zwei Jahren einen Quartalsgewinn eingefahren, weil das neue Modell starken Absatz fand und den Umsatz hochschnellen ließ. Zum Quartalsende lag die wöchentliche Produktionsrate bei 5300 Wagen des Model 3, ausgeliefert wurden im Quartal 56 065 Stück. „Nun arbeiten wir daran, auf 6000 und dann 7000 Model 3 pro Woche zu erhöhen, während wir die Kosten im Griff behalten“, sagte Musk. Tesla hatte rund 400 000 Reservierungen für das Model 3 bekommen.

Kritik an Tesla-Chef ebbt ab

Musk kann den Rückenwind gut gebrauchen. Der Starunternehmer stand zuletzt oft in der Kritik. So etwa wegen der schnell wieder aufgegebenen Überlegung, Tesla von der Börse nehmen zu wollen. Die über Twitter veröffentlichte Idee sorgten für großen Wirbel. Es folgten Klagen von Investoren und Strafen der US-Börsenaufsicht, die einen Versuch der Marktmanipulation sah. Der Cheflenker musste als Konsequenz ein Stück seiner Macht bei Tesla abgeben.

Musk sieht Tesla weiter vorne

In dem „Recode“-Interview gab Musk erneut eine Kostprobe seiner berühmten großen Ankündigungen. Er sehe in den großen Autokonzernen keine Konkurrenten bei der Entwicklung von Roboterwagen-Technologien, erklärte der Tech-Milliardär. „Sie sind einfach nicht gut bei Software. Und das ist ein Software-Problem.“ Tesla sei zumindest auf Kurs, seine Autos im kommenden Jahr autonom fahren zu lassen, stellte Musk in Aussicht. Allerdings hatte er auch schon für dieses Jahr die automatisierte Fahrt eines Tesla zwischen den US-Küsten angekündigt, die immer wieder aufgeschoben wurde.

Große Klappe und wieder was dahinter

Die Veröffentlichung der positiven Quartalszahlen hat die Stimmung bei den Anlegern wieder drehen lassen. Die Aktie hat sich erfolgreich gegen den schwachen Oktober gestemmt und innerhalb der vergangenen 4 Wochen 10 Prozent an Wert gewonnen. Nach leichten Startschwierigkeiten liegt die Aktie heute mittlerweile über 1 Prozent im Plus.

Von Markus Weingran

DAS WICHTIGSTE DER BÖRSENWOCHE – IMMER FREITAGS PER E-MAIL

Zum Wochenende die Top Nachrichten und Analysen der Börsenwoche!

Hier anmelden >>

Foto: Kathy Hutchins / Shutterstock.com

Meistgelesene Artikel