FDP beginnt Parteitag - Vogel: 'Mitbewerbern nichts schenken'

dpa-AFX · Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Die FDP wird sich nach den Worten ihres Vorstandsmitglieds Johannes Vogel im Bundestagswahlkampf nicht auf einen bestimmten Gegner festlegen. "Mein Eindruck ist, dass wir in den vergangenen Wahlkämpfen dann erfolgreich waren, wenn wir uns mit den anderen Parteien nichts geschenkt haben und entschlossen mit allen Mitbewerbern aus dem demokratischen Spektrum um Wechselwählerinnen und Wechselwähler gerungen haben", sagte Vogel der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Die FDP sollte daher in den Wettbewerb sowohl mit der CDU wie auch mit Grünen und SPD eintreten. Die Bundestagswahl ist am 26. September.

Vogel sagte, die FDP solle die Grünen zum Beispiel in der Sozialpolitik stellen - "wo viele Wählerinnen und Wähler nach meinem Eindruck gar nicht wissen, wie links deren Überzeugungen sind". "Die CDU sollten wir stellen bei ihrer bisherigen Ambitionslosigkeit, die haben ja noch nicht einmal ein Wahlprogramm." Die SPD habe seit Jahren Verantwortung für die Rente "und nicht einen Vorschlag für ein zukunftsfestes System vorgelegt".

Die FDP stellt mit einem dreitägigen Parteitag von diesem Freitag an die Weichen für den Wahlkampf. Die 662 Delegierten sollen das Wahlprogramm verabschieden sowie Präsidium und Bundesvorstand neu wählen. Als Vorsitzender tritt wieder Christian Lindner an, der die Freien Demokraten auch als Spitzenkandidat in die Wahl führen will. Vogel kandidiert für einen frei gewordenen Posten als stellvertretender Parteichef. Wegen der Corona-Pandemie wird der Parteitag digital stattfinden.

Gut vier Monate vor der Bundestagswahl steht die FDP in Umfragen bei 11 bis 12 Prozent. Bei der Wahl 2017 hatte sie 10,7 Prozent erreicht und war dann in die Opposition gegangen. Vogel sagte: "Wir freuen uns zwar über die guten Umfragen, aber unser Ehrgeiz ist, im Wettbewerb mit der CDU, mit den Grünen und mit der SPD möglichst viele weitere Wählerinnen und Wähler zu überzeugen."/sk/DP/zb

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