FMC: Aus den USA droht Unheil ++ BVB: Aktie stark im Abseits ++ DAX: Leitindex setzt weiter auf Ende im Handelsstreit

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Während die Jecken in Rheinland noch ein wenig um ihre Rosenmontagszüge bangen müssen, hat der Dax die Tröte rausgeholt und feiert munter weiter. Nachdem er sich ja schon am Freitag knapp über die Marke von 11.600 Punkten geschwungen hat, ist der deutsche Leitindex auch heute bestens gelaunt. Ende März könnte der Handelsstreit zwischen den USA und dem Reich der Mitte bereits Geschichte sein.

Auch China bestätigt Fortschritte

Nachdem sich die US-Seite positiv über den Verlauf geäußert hatte, war am Montag auch in Peking von „substanziellen Fortschritten“ die Rede. Vor Journalisten warnte der Sprecher der am Dienstag beginnenden Jahrestagung des Volkskongresses, Zhang Yesui, die USA aber vor einer konfrontativen Politik: „Wir können aus der Geschichte lernen, dass beide Seiten von Kooperation profitieren und bei Konfrontation verlieren.“ Er fügte hinzu, dass China seine Souveränität und Entwicklungsinteressen entschieden verteidigen werde.

Reise in die USA schon geplant?

Angesichts der Fortschritte ist von einem möglichen Besuch von Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping Ende März in Mar-a-Lago in Florida die Rede, um mit US-Präsident Donald Trump eine weitreichende Handelsvereinbarung zu unterzeichnen. Chinas Präsident könnte nach einem Besuch in Italien und Frankreich in die USA weiterreisen und um den 27. März herum in Florida sein, berichtete das „Wall Street Journal“. Auch US-Wirtschaftsberater Larry Kudlow nahm einen möglichen Gipfel Ende März in Aussicht. Er sah „praktisch eine Revolution“ in den Handelsbeziehungen zwischen den USA und China.

Hat der Dax ein neues Ziel?

Der deutsche Leitindex startet in die neue Woche mit einem Plus von 0,30 Prozent und 11.636,58 Punkten. Damit könnte der Dax jetzt seine 200-Tage-Linie ins Visier nehmen. Die liegt aktuell bei 11.856 Punkten sein. Sollte der Börsenbarometer wirklich den viel beachteten Indikator für den langfristigen Trend nehmen, dann könnte der März seinem Ruf als statistisch stärkster Börsenmonat des Jahres alle Ehre machen.

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Fresenius Medical Care unter Druck

Bislang war die FMC-Aktie der beste Wert im Dax. Heute ändert sich das allerdings. Es droht Ungemach aus den USA. Ein Händler verwies auf einen Medienbericht, demzufolge die Trump-Administration an einem neuen Vergütungsansatz für Dialysepatienten arbeitet, mit der eine kostengünstigere Behandlung zu Hause und Transplantationen bevorzugt würden. Dies wäre vor allem für die Fresenius-Tochter und deren Konkurrent DaVita ein Risiko, so der Börsianer. Die Aktie startet mit einem Verlust von über 2 Prozent in den Handelstag. Auch für die Mutter Fresenius ist der Rosenmontag damit erst einmal kein guter Tag. Die Aktie gibt etwas mehr als ein halbes Prozent ab.

BVB-Aktie stürzt weiter ab

Am Nachmittag startet in Dortmund der Rosenmontagszug. Ein Wagen von Borussia Dortmund dürfte mit Sicherheit auch durch die Menge ziehen. Die Aktionäre haben den Zug wohl schon gestartet und schmeißen ihre Aktien wie Kamelle auf den Markt. Die Aktie verliert heute 6 Prozent. Nach der unerwarteten Niederlage in Augsburg ist der FC Bayern München Samstag nach Punkten mit den Schwarz-Gelben gleichgezogen. Der März ist ja eigentlich statistisch ein sehr guter Monat für Aktien, aber das BVB-Papier könnte die Ausnahme sein, die die Regeln bestätigt. Aus in der Champions League und Bayern erobert in der Bundesliga Platz 1 zurück. Die beste SDax-Aktie aus dem Jahr 2018 ist auf dem Weg seit Jahresanfang die Rote Laterne im Index zu übernehmen. 2019 hat das BVB-Papier bislang fast 10 Prozent verloren. 

Kurz & knapp:

Dialog Semiconductor: Der Chiphersteller hat einen neuen Auftrag des chinesischen Smartphone-Herstellers Huawei an Land gezogen. Demnach soll Dialogs Chiptechnik in den Funk-Kopfhörern Honor FlyPods von Huawei zum Einsatz kommen, wie der Halbleiterhersteller am Montag in London mitteilte. Zum Umfang des Auftrags wurde nichts bekannt. Vorbörslich legte der Aktienkurs von Dialog Semiconductor um rund ein Prozent zu.

Wirecard: Der Bezahldienstleister ermöglicht der Tallink Grupp, die beliebtesten chinesischen Zahlungsmethoden wie Alipay an Bord ihrer Flotte zu akzeptieren. Die Tallink Grupp ist der führende Dienstleister für den Personen- und Güterverkehr in der nördlichen Ostseeregion und betreibt 14 Schiffe auf sieben verschiedenen Routen. Der wachsende Anteil der Passagiere aus Fernost wird von dieser Zusammenarbeit bei der Bezahlung von Waren und Dienstleistungen an Bord mit ihren bevorzugten Zahlungsmethoden stark profitieren.

Schweizerische Nationalbank: Die SNB hat im vergangenen Geschäftsjahr 2018 einen Verlust von 14,9 Milliarden Franken erzielt. Der Verlust auf den Fremdwährungspositionen betrug konkret 16,3 Milliarden Franken, wie die SNB am Montag mitteilte. Die Zahlen entsprechen ziemlich genau den bereits im Januar publizierten provisorischen Zahlen.

Auf dem Goldbestand resultierte ein Bewertungsverlust von 0,3 Milliarden Franken. Und mit den Frankenpositionen konnte die SNB dagegen dank den Negativzinsen auf Girokontoguthaben einen Erfolg von 2,0 Milliarden Franken erzielen.

Im Jahr 2017 hatte die SNB noch einen Rekordgewinn von 54,4 Milliarden Franken erzielt. Da das Ergebnis der Nationalbank überwiegend von der Entwicklung der Devisen-, Gold- und Kapitalmärkte abhängig ist, sind starke Schwankungen die Regel.

Von Markus Weingran

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Bild: 360b / Shutterstock.com

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