Geschäfte von britischer Wirecard-Tochter bleiben verboten

Reuters · Uhr

London/Frankfurt (Reuters) - Großbritannien hält die Beschränkungen für die britische Wirecard-Tochter Wirecard Card Solutions vorerst aufrecht.

Sie könnten erst aufgehoben werden, wenn alle Bedenken aus dem Weg geräumt seien, erklärte die britische Finanzaufsicht FCA am Montag. So müsse das Geld der Kunden sicher sein. Die Behörde hatte der Wirecard-Tochter nach der Insolvenz des Mutterkonzerns de facto den Geschäftsbetrieb untersagt, die Kunden können nicht auf ihr Geld zugreifen. Einige Start-Ups nutzen Wirecard, um ihre Dienstleistungen anbieten zu können. Daher trifft sie das Verbot der FCA hart. Wirecard hatte am Samstag erklärt, mit den Behörden Maßnahmen zu diskutieren, um den Betrieb hoffentlich fortsetzen zu können.

In Deutschland werden zahlreiche Dienstleistungen von der Wirecard Bank erbracht, die anders als der Mutterkonzern bisher keine Insolvenz angemeldet hat. Sollte die deutsche Finanzaufsicht BaFin ein sogenanntes Moratorium verhängen und der Bank damit Zahlungen verbieten, würde das manchen Kunden hart treffen. Schließlich wickelt Wirecard mit Hilfe der Bank für viele Konzerne Kreditkartenzahlungen ab. Ein Wechsel zu einem anderen Anbieter dürfte mehrere Wochen dauern, solange könnten Kunden beim Händler erst einmal nicht mehr mit Kreditkarte zahlen - außer, der Händler nutzt auch andere Zahlungsdienstleister. Zudem nutzen auch in Deutschland Start-Ups die Wirecard Bank für ihre Dienstleistungen.

Die BaFin hat einen Sonderbeauftragten bei der Wirecard Bank eingesetzt, der über die Zahlungsströme des Instituts wacht und sie teilweise unterbunden hat. Sollte das nicht ausreichen, könnte die Behörde jederzeit ein Moratorium verhängen. In anderen Fällen folgte auf einen solchen Schritt oft die Insolvenz.

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