Gewerkschaft UfO pocht bei Lufthansa-Rettung auf Schutz der Mitarbeiter

Reuters · Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Die Flugbegleitergewerkschaft Ufo hat die Bundesregierung aufgefordert, bei den Verhandlungen zur Unterstützung der Lufthansa den Schutz der Mitarbeiter nicht aus dem Auge zu verlieren.

Der Staat wolle offenbar mit neun Milliarden Euro einsteigen, allerdings ohne Auflagen, was die Mitarbeiterrechte betreffe, sagte Ufo-Geschäftsführer Nicoley Baublies am Freitag Reuters TV. "Das ist sehr bedauerlich." Wenn die Regierung der Lufthansa mit Steuergeldern zur Hilfe komme, dürften die Mitarbeiter nicht am Ende auf der Straße landen. "Wir fordern die Konzern-Verantwortlichen auf, für alle Beschäftigten ein Paket zu schnüren", sagte Baublies. Natürlich würde dies auch Einschnitte beinhalten. "Wir haben alle eine schwere Zeit, und da werden auch Einbußen akzeptiert, nur für die Zeit der Krise und nur, wenn alle Arbeitsplätze erhalten werden."

Die Fluggesellschaft hatte in der Nacht zum Donnerstag in einer Pflichtmitteilung Details der bis zu neun Milliarden Euro umfassenden staatlichen Finanzspritze genannt. Die Gespräche mit Vertretern des eigens für Hilfen in der Coronakrise eingerichteten Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) seien fortgeschritten und sollten zeitnah abgeschlossen werden, um die Solvenz der Lufthansa zu sichern. "Es sind noch einige offene Fragen zu klären", sagte ein Konzernsprecher. "Sobald das geschehen ist, könnte der Vorstand zustimmen." Wann dies geschehe, sei offen. Zum genauen Stand der Beratungen wollte sich der Konzern am Freitag zunächst nicht äußern.

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