Gold: 1800 Dollar im Visier – Höchster Stand seit Herbst 2012
Der Goldpreis profitiert weiterhin von großer Vorsicht der Anleger in der Corona-Krise. Am Mittwoch gewann das Edelmetall weiter an Wert und stieg in Richtung der Marke von 1800 US-Dollar. Im Hoch kostete eine Feinunze (31,1 Gramm) knapp 1780 Dollar. Das ist der höchste Stand seit Herbst 2012. Das Rekordhoch von 1921 Dollar, erreicht im Jahr 2011, ist jedoch ein gutes Stück entfernt.
Auftrieb erhält Gold zurzeit von vielen Faktoren, die sich zudem noch abzuwechseln scheinen. Profitierte das Edelmetall zuletzt von einem schwächeren US-Dollar, waren es am Mittwoch vor allem die schwachen Aktienmärkte, die Gold beflügelten. Nach wie vor herrscht große Verunsicherung über den Fortgang der Corona-Krise. Eine zweite Infektionswelle gilt als großes Konjunkturrisiko.
Ein weiteres Risiko für die Weltwirtschaft sind die wieder aufkommenden Auseinandersetzungen im Außenhandel. Stand lange das angespannte Verhältnis zwischen den USA und China im Mittelpunkt, rückte am Mittwoch wieder der jahrelange Subventionsstreit zwischen den USA und Europa in den Blick. So streben die USA neue Zölle in Milliardenhöhe an, um damit aus ihrer Sicht verbotene Subventionen für Europas Flugzeughersteller Airbus zu bestrafen.
Weitere Faktoren, die für Gold sprechen, sind die niedrigen Zinsen rund um den Globus. Davon profitieren Gold sowie andere zinslose Anlagen. Darüber hinaus scheinen Anleger auch in Sorge zu sein über den beispiellosen Kriseneinsatz der Zentralbanken, die die Wirtschaft mit immensen Geldsummen fluten. Es ist nicht auszuschließen, dass daraus, wenn auch eher auf längere Sicht, Inflation entsteht. Gold gilt als typischer Inflationsschutz. „Es ist ausgemachte Sache, dass die Leitzinsen für lange Zeit auf niedrigem Niveau bleiben werden“, erläuterte Händler Alexander Zumpfe vom Edelmetall-Spezialisten Heraeus. „Davon profitiert Gold, welches ja selbst keine Zinsen zahlt und als Inflationsschutz gilt.“
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