Gold: Langfristiger Aufwärtstrend dank Inflation und schwachem Dollar – Deutsche Börse mit Rekordbestand an physischem Gold

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Gold hält sich weiterhin stabil über der Marke von 1900 Dollar je Feinunze, die das Edelmetall Ende des letzten Monats zurückerobern konnte, nachdem es das bisherige Jahr bereits wieder deutlicher bergauf gegangen war. Nach dem neuen Höchststand im Sommer 2020 bei über 2000 Dollar musste das Edelmetall der Rally in den Monaten danach einiges an Tribut zollen, doch die derzeitigen Inflationssorgen an den Finanzmärkten lassen die Anleger in Gold zurückkehren.

Inflation und schwacher US-Dollar sind ein guter Nährboden für Gold

Analyst David Lennox vom australischen Analysehaus Fat Prophets äußerte sich jüngst gegenüber dem Nachrichtensender CNBC zum Goldpreis und rechnet mit einer weiteren Bewegung nach oben. Höhere Inflationszahlen seien ein „Segen“ für Gold, einen physischen Vermögenswert, sagte Lennox. „Die Inflation kommt zurück, weil wir einen so erheblichen Anstieg der US-Geldmenge gesehen haben“, erklärte er. „Immer wenn wir diesen Anstieg in der Vergangenheit gesehen haben, wurde er - wahrscheinlich fünf von sechs Monaten später - von einer höheren Inflation begleitet.“

Er nennt zudem zwei Varianten, wie Anleger von dem anhaltenden Trend des Edelmetalls profitieren können. Als erste Möglichkeit nennt er Gold-ETFs, die als schlichte, aber wirkungsvolle direkte Partizipation am Preis des Edelmetalls funktionieren. Für noch langfristiger orinentierte Investoren sieht er Mining-Unternehmen als Alternative. „Die Mining-Unternehmen haben die Kapazität, ihre Produktion in Zukunft zu steigern, und sie zahlen auch Dividenden, sodass man als Anleger noch etwas oben drauf erhält.“

Auch sieht der Analyst die sich abzeichnende Schwäche des US-Dollars als weiteren positiven Indikator für die Entwicklung des Goldpreises. „Wir denken, dass es noch weitere (Dollar-Schwäche) gibt und das wird ein sehr guter Rückenwind für den Goldpreis und die Edelmetalle sein.“

Große Nachfrage treibt Goldbestand bei Deutscher Börse auf Rekordhoch

Das die Nachfrage nach Gold zuletzt angestiegen ist, merkt auch die Deutsche Börse. Die für Anleger verwahrten Bestände des Edelmetalls bei der Deutschen Börse sind innerhalb kurzer Zeit auf ein Rekordhoch getrieben worden. 232 Tonnen Gold lagern derzeit in den Tresoren des Unternehmens in Frankfurt, wie die Börse letzte Woche mitteilte. Seit Jahresbeginn kamen demnach 15,1 Tonnen hinzu.

„Durch den Anstieg der Inflation und ein attraktives Preisniveau im Vergleich zu anderen Rohstoffen haben Investoren den Sachwert Gold nun wiederentdeckt“, berichtete Steffen Orben, Geschäftsführer der Deutsche Börse Commodities GmbH, der Emittentin von Xetra-Gold. „Die Nachfrage nach Xetra-Gold hat stark angezogen, sowohl bei institutionellen als auch bei privaten Investoren.“

Neues Gold kommt in den Beständen der Deutschen Börse immer dann hinzu, wenn Anleger die sogenannte Xetra-Gold-Anleihe erwerben. Für jeden Anteilschein wird ein Gramm des Edelmetalls hinterlegt. Aktuell haben diese Goldbestände einen Gesamtwert von 11,6 Milliarden Euro. Auch die Börse Stuttgart bietet ein börsengehandeltes Wertpapier auf Gold-Basis an („Euwax Gold“).

onvista-Redaktion/dpa-AFX

Titelfoto: Billion Photos / Shutterstock.com

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