Handelsstreit: Bald wieder direkte Gespräche – aber wie stehen die Chancen für eine Einigung? Schlecht, laut diesem milliardenschweren Manager

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die USA und China nehmen ihre Handelsgespräche wieder auf. Das Weiße Haus hat am Mittwoch Medienberichte bestätigt, wonach Finanzminister Steven Mnuchin und der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer kommende Woche mit ihren chinesischen Gesprächspartnern zusammentreffen würden. Die Verhandlungen sollen an diesem Dienstag in der chinesischen Metropole Shanghai beginnen. Chinas Delegation werde von Vizepremier Liu He geleitet werden, hieß es.

Es sind die ersten direkten Handelsgespräche der beiden größten Volkswirtschaften seit dem Scheitern der Verhandlungen im Mai. Vor knapp vier Wochen hatten sich US-Präsident Donald Trump und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping am Rande des Gipfels der großen Wirtschaftsnationen in Osaka in Japan auf einen „Waffenstillstand“ in ihrem Handelskrieg und eine Wiederaufnahme der Gespräche geeinigt.

Wie stehen die Chancen für eine Lösung im Handelsstreit?

Aber wie stehen die Chancen, dass wirklich eine Lösung dabei herumkommt? Laut dem milliardenschweren Hedgefonds-Manager Kyle Bass eher schlecht. „Bei jedem Geschäft, das die Chinesen seit ihrem Beitritt zur WTO seit 2001 mit uns geschlossen haben, hält China nie, was es versprochen hat“, sagte der Gründer und Chief Investment Officer von Hayman Capital Management gegenüber dem Nachrichtendienst CNBC.

„Irgendwann wird einer unserer Verwaltungsbeamten die Füße vors Feuer halten, und dies ist eine Art Kampf der Kulturen, weil die Kommunistische Partei sich nichts Messbarem oder Durchsetzbarem unterwerfen will. Ich glaube nicht, dass eine Einigung erzielt werden kann.“

Auch bei der Durchsetzungskraft der US-Notenbank sieht der Manager eher schwarz: „Wir glauben, dass die Zinssenkungen weniger effektiv sein werden, sobald man einmal bei einer Rate von Null angekommen ist. Ich glaube, dass wir Anfang 2020 nur noch eine Schwächung der US-Wirtschaft werden sehen können. Vielleicht werden wir nur eine leichte Rezession haben, aber dann werden wir trotzdem sofort auf Null Prozent Zinsen runtergehen.“

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Der Handelsstreit wütet bereits seit einem Jahr

China und die USA liefern sich seit einem Jahr einen erbitterten Handelskrieg. Auslöser war die Verärgerung Trumps darüber, dass China weit mehr in die USA exportiert als umgekehrt. Trump kritisiert Marktschranken, die Verletzung von Urheberrechten sowie zwangsweisen Technologietransfer und staatliche Subventionen in China.

Trump hat die Hälfte der Importe der USA aus China mit 25-prozentigen Sonderzöllen belegt. China reagierte mit Gegenzöllen. Unverändert steht die amerikanische Drohung im Raum, 10 bis 25 Prozent Zusatzzölle auch auf die restlichen China-Einfuhren im Wert von rund 300 Milliarden US-Dollar zu erheben.

(onvista/dpa-AFX)

Titelfoto: Lightspring / Shutterstock.com

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