Hellofresh: Aktie geht steil ++ Ryanair: Prognose hält wieder nicht ++ Dax knackt 11.000 direkt zum Auftakt

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Eine kurze Verwirrung um das weitere Vorgehen im Handelsstreit mit China hat den Dow Jones zwischenzeitlich kräftig ansteigen lassen. Das Wall Street Journal hatte unter Berufung auf informierte Kreise vermeldet, dass die USA kurzfristig planen die Strafzölle gegen China zu senken oder gar auszusetzen. Das hob die Stimmung an der Wall Street abrupt. Der Dow legte aus dem Stand fast 200 Punkte zu.

Chart Dow Jones – Intraday

Dementi folgte wenig später

Ein Sprecher des Finanzministeriums verwies der Bericht schon kurze Zeit später ins Reich der Fabelwesen. Gegenüber CNBC sagte er: „Weder Sekretär Mnuchin noch Botschafter Lighthizer haben irgendjemandem irgendwelche Empfehlungen in Bezug auf Zölle oder andere Teile der Verhandlungen mit China gegeben. Dies ist ein fortlaufender Prozess mit den Chinesen, der noch lange nicht abgeschlossen ist. „Die Zurückweisung des Berichts ließ die Kurse dann auch wieder etwas zurückkommen. Am Ende reichte es allerdings für ein Plus.

Dax trotzdem sehr gut gelaunt

Der deutsche Leitindex hat zum Handelsstart gute Laune. Der Dax nimmt die Marke von 11.000 Punkten heute nicht nur ins Visier, er springt zum Handelsauftakt direkt drüber. Das Börsenbarometer startet mit 11.002,30 Punkten in den Tag. Ein Plus von 0,77 Prozent. Der deutsche Leitindex hat schon mehrfach versucht diese Hürde zu nehmen, bislang ist jeder Versuch allerdings gescheitert.

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Hellofresh: Verlust niedriger und Wachstum schneller als erwartet

Der Kochboxen-Versender Hellofresh ist 2018 schneller gewachsen als zuletzt erwartet. Zudem sei der operative Verlust deutlich niedriger ausgefallen, als Experten erwartet hatten. Der Umsatz stieg bereinigt um Währungseffekte im vergangenen Jahr auf Basis erster Berechnungen um zirka 41 Prozent auf knapp 1,28 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Freitag in Berlin mitteilte. Damit wurde das in Aussicht gestellte Wachstum von 32 bis 27 Prozent überschritten.

Zudem sei der operative Verlust deutlich niedriger ausgefallen, als Experten erwartet hatten. Der um Sondereffekte bereinigte Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) habe sich auf 54 bis 58 Millionen Euro belaufen – das sei deutlich weniger als der Markt erwartet hatte. Der Kochboxenversender war im November 2017 von Rocket Internet an die Börse gebracht worden. Der Start-up-Inkubator hatte erst vor kurzem seinen Anteil auf jetzt knapp unter 30 Prozent gesenkt.

Ryanair: Gewinnprognose erneut gesenkt

Der Billigflieger Ryanair hat wegen des harten Preiswettkampfs in der Branche erneut seine Prognose gesenkt. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn im bis Ende März laufenden Geschäftsjahr 2018/19 werde jetzt zwischen 1 und 1,1 Milliarden Euro erwartet, teilte der Lufthansa-Konkurrent am Freitag in Dublin mit. Damit fällt der Gewinnrückgang im laufenden Jahr noch höher aus als zuletzt befürchtet. Der Konzern hatte die Gewinnprognose erst im Oktober wegen der Streiks und des teuren Kerosins auf 1,1 bis 1,2 Milliarden Euro gesenkt. Die aktuelle Kürzung begründete der Billigflieger mit einem stärker als erwartet ausgefallenen Rückgang der Ticketpreise im Winter.

Die Gewinnwarnung des Konkurrenten geht auch an der Lufthansa-Aktie nicht spurlos vorbei. Das Wertpapier liegt zum Handelsstart im Minus.

Kurz & knapp:

Morphosys: Das Biotechnologieunternehmen kann sich Hoffnung auf eine mögliche noch breitere Anwendung seines Antikörpers Guselkumab machen. Die Johnson & Johnson-Tochter Janssen habe bei Patienten mit einer mittelschweren bis schweren, aktiven Form chronisch- entzündlichen Darmerkrankung Colitis Ulcerosa eine Phase-2a-Studie mit dem Morphosys-Antikörper gestartet, wie das MDax-Unternehmen am späten Donnerstagabend in Planegg mitteilte.

BB-Biotech: Nach einem volatilen Jahr für den Biotechnologieaktienmarkt, insbesondere im 4. Quartal, weist das Schweizer Beteiligungsunternehmen für das Geschäftsjahr 2018 basierend auf den noch nicht geprüften konsolidierten Zahlen einen Verlust von rund 471 Millionen Schweizer Franken aus. Im Vorjahr stand noch ein Gewinn von 688 Millionen Schweizer Franken in den Büchern.

Siemens: Die Deutsche Bank hat das Kursziel für den Industrie-Konzern vor dem Bericht zum ersten Geschäftsquartal von 115 auf 110 Euro gesenkt und die Einstufung auf „Hold“ belassen. Im November hätten die Münchner recht positive Signale gesendet, seither habe sich das Wirtschaftsumfeld – gerade mit Blick auf China – aber deutlich eingetrübt, schrieb Analyst Gael de-Bray in einer am Freitag vorliegenden Studie. Er rechnet nun mit einem vorsichtigeren Tenor für den Bereich Digital Factory mit Produkten zur Optimierung von Fertigungsprozessen. Das erste Quartal dürfte aber ordentlich gelaufen sein.

Von Markus Weingran

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Bild: Imagentle / Shutterstock.com

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