Ifo - Kurzarbeit steigt erstmals seit Monaten - aber nicht in Industrie

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Berlin (Reuters) - Der Anteil der Firmen mit Kurzarbeit hat sich inmitten des Teil-Lockdowns erstmals seit Monaten erhöht.

Er stieg im November auf 28,0 Prozent nach 24,8 Prozent im Oktober, wie das Münchner Ifo-Institut am Montag zu seiner Umfrage unter 7000 Unternehmen mitteilte. Insbesondere bei Hotels stieg der Anteil deutlich, und zwar von 62,9 auf 91 Prozent. In der Gastronomie nahm der Anteil kurzarbeitender Firmen von 53,4 auf 71,7 Prozent zu, bei Reisebüros und Reiseveranstaltern von 88,0 auf 91,1 Prozent. "Gerade in diesen vom Teil-Lockdown massiv betroffenen Branchen wird wieder sehr viel Kurzarbeit gefahren", sagte Ifo-Arbeitsmarkt-Experte Sebastian Link.

Der Anstieg zog sich demnach durch fast alle großen Wirtschaftszweige. Bei den Dienstleistern nahm die Kurzarbeit von 24,0 auf 30,6 Prozent der Unternehmen zu, im Handel von 18,8 auf 20,7 Prozent und auf dem Bau von 7,4 auf 9,0 Prozent. "Nur in der Industrie war ein leichter Rückgang zu verzeichnen", sagte Link. Hier sank der Anteil von 31,9 auf 30,5 Prozent.

Einzelne Branchen meldeten gegen den Trend auch kräftige Rückgänge. Dazu gehört die Autobranche, wo der Anteil von 50 auf 36,7 Prozent abnahm. Im Verlagswesen sank dieser von 42 auf 34,7 Prozent, im Bereich Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften von 64,2 auf 52,5 Prozent. Die gleiche Tendenz wiesen auch Hersteller von elektrischen Ausrüstungen (von 43,4 auf 34,9 Prozent), Druckereien (von 47,6 auf 39,1) sowie für die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten (von 49 auf 38,4) auf.

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