Immobilien-Werte unter Druck – Bericht über Mietpreisbremse in Berlin

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Sorge vor einem politischen Verbot von Mietsteigerungen in Berlin hat am Donnerstag bei Immobilienwerten für Verkaufsdruck gesorgt. Vonovia sackten im Dax um gut 2 Prozent ab. Anteilsscheine von Deutsche Wohnen waren im MDax mit minus 4 Prozent ebenso Schlusslicht wie Ado Properties im SDax mit minus 6 Prozent. Im stabilen Marktumfeld scherte der Immobiliensektor negativ aus.

Diversen Presseberichten zufolge will die Berliner Landesregierung die Wohnungsmieten ab 2020 für fünf Jahre einfrieren. Ein entsprechendes Eckpunktepapier der Linken-Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher soll Mitte Juni im Berliner Senat beschlossen werden, hieß es.

Am Markt wurde das Vorhaben scharf kommentiert. „Mit freier Marktwirtschaft hat das nichts mehr zu tun“, so ein Börsianer. Die Politik wolle wohl nicht verstehen, dass auch die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank mit ihren Niedrigzinsen die Mieten antreibe.

Untermauert wird diese Einschätzung von einer aktuellen Studie der KPMG-Wirtschaftsprüfer und der Immobilienakademie IREBS an der Universität Regensburg. „Aufgrund mangelnder Alternativen bei festverzinslichen Kapitalanlagen wird es somit bei dem erheblichen Liquiditätsüberhang im Immobilieninvestmentmarkt bleiben“, stellte KPMG-Immobilienchef Hans Volckens darin fest. Preise und Mieten hätten in fast allen Nutzungsarten Höchststände erreicht.

Mit den Berlin-fokussierten Vonovia, Deutsche Wohnen und ADO könnten die Anleger in den vergangenen Jahren gut verdienen. So konnten sich Vonovia-Papiere seit ihrem Börsenstart 2013 fast verdreifachen und die 2015 an die Börse gekommenen ADO waren in der Spitze zweieinhalb Mal soviel wert wie zum Start. Bei Deutsche Wohnen waren seit Durchschreiten der Talsohle Mitte 2010 gar fast 600 Prozent Kursgewinn zu erzielen.

onvista/dpa-AFX

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Foto: immodium/shutterstock.com

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