Inflationsrate in Deutschland steigt im Juni auf 0,9 Prozent
Nach Tiefstand im Mai
Wiesbaden (dpa) - Der Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland hat sich im Juni etwas beschleunigt. Die Jahresinflationsrate stieg auf 0,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Die Wiesbadener Behörde bestätigte damit vorläufige Daten. Im Mai hatte die Rate mit 0,6 Prozent den tiefsten Stand seit fast vier Jahren erreicht - vor allem wegen eines massiven Rückgangs der Energiepreise in der Corona-Krise. Von Mai auf Juni 2020 zog das Preisniveau insgesamt um 0,6 Prozent an.
Überdurchschnittlich teurer wurden Nahrungsmittel, für die Verbraucher 4,4 Prozent mehr zahlen mussten als ein Jahr zuvor. Die Preisrückgänge bei Energie schwächten sich hingegen ab. Dennoch waren Heizöl (minus 26,5 Prozent) und Kraftstoffe (minus 15,1 Prozent) deutlich billiger als im Juni 2019. Strom verteuerte sich hingegen um 4,1 Prozent.
Nach Einschätzung von Ökonomen könnte sich die Inflationsrate in den nächsten Monaten wieder mehr der Nullmarke annähern, sollte die vorübergehende Senkung der Mehrwertsteuer seit Anfang Juli vollständig an die Konsumenten weitergegeben werden.
Statistisches Bundesamt zur Inflation in Deutschland
Lange Reihe Verbraucherpreisindex Deutschland
Eurostat zu Inflation im Euroraum
EZB-Erläuterungen zur Inflation