Leoni-Aktie: Gesenkte Prognose noch zu hoch – Mittelfristziele und Dividende gestrichen

onvista · Uhr

Es erwischt das nächste Unternehmen aus der Automobilbranche. Nachdem die Daimler-Zahlen schon schlechter als erwartet waren, die FiatChrysler-Aktie nach verhaltenem Ausblick über 10 Prozent einknickte, kommt jetzt die nächste Hiobsbotschaft aus Nürnberg. Der Kabelspezialist und Automobilzulieferer Leoni streicht mit der Veröffentlichung seiner vorläufigen Zahlen für 2018 die Mittelfristziele für 2020 und die Dividende gleich mit. Selbst die erst im Oktober gesenkte Prognose verfehlte Leoni.

Ebit noch stärker rückläufig als geplant

Bisher war das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2018 von einem Umsatz von rund 5 Milliarden Euro, einem EBIT von etwa 196 Millionen Euro, einem negativen Free Cashflow von bis zu 150 Mio. Euro und einer Investitionsquote (ohne Investitionen in die Fabrik der Zukunft) von 5 Prozent ausgegangen. Nach den vorläufigen Zahlen hat Leoni im Geschäftsjahr 2018 einen Umsatz von 5,1 Milliarden Euro (2017: 4,9 Milliarden Euro), ein vorläufiges EBIT von 144 Millionen Euro (2017: 227 Millionen Euro inkl. positiver Sondereffekte von rund 30 Millionen Euro) und einen vorläufigen Free Cashflow von -147 Millionen Euro (2017: 11 Millionen Euro) erwirtschaftet.

Höhere Anlaufkosten

Als Bergündung für die abermals verfehlten Ziele beim Ebit nannte der Automobilzulieferer unerwartet höhere Anlaufkosten, insbesondere in dem neuen mexikanischen Leoni Werk, einee Verschlechterung der Performance einzelner Werke und nicht erreichte Einsparziele. Aufgrund dieser Entwicklung streicht Leoni seine Mittelfristziele und schlägt vor die Dividende für 2018 auszusetzen.

Anleger enttäuscht

Auf der Handelsplattform Tradegate sackte das Wertpapier von Leoni um die 13 Prozent ab. Der heutige Handelsstart dürfte für die Aktie ebenfalls kein Zuckerschlecken werden.

Von Markus Weingran

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Foto: kurhan / Shutterstock.com

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