Media Markt und Saturn prüfen Möglichkeiten zur Öffnung von Flächen

Reuters · Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Die Elektronikhandelsketten Media Markt und Saturn prüfen nach den Beschlüssen von Bund und Ländern zu Ladenöffnungen, ob sie Verbraucher wieder auf ihre seit Mitte März geschlossenen Verkaufsflächen lassen können.

Die Ketten untersuchten Möglichkeiten, "inwieweit wir in unseren Märkten vorübergehend kleinere Flächen abtrennen und dadurch für unsere Kunden schnellst möglich wieder öffnen können", sagte der Deutschland-Chef der Ketten, Florian Gietl, am Donnerstag. Bund und Länder hatten am Mittwoch erste Lockerungen der Corona-Beschränkungen beschlossen. Dazu gehört die Wiedereröffnung "aller Geschäfte bis zu 800 Quadratmetern Verkaufsfläche". In Niedersachsen können Einzelhändler mit größeren Filialen aber auch Flächen von 800 Quadratmetern abtrennen und für die Verbraucher öffnen.

"Die nun getroffene Entscheidung, dass Geschäfte mit Verkaufsflächen bis 800 Quadratmetern ab kommenden Montag wieder öffnen dürfen, ist für uns nur schwer nachvollziehbar", kritisierte Gietl. Der Beschluss stelle "eine unverhältnismäßige Benachteiligung größerer Handelsflächen dar und führt zu einer deutlichen Wettbewerbsverzerrung". Er verstehe, dass die Bundesregierung in der Corona-Krise größere Menschenansammlungen in den Innenstädten eindämmen wolle. Dabei werde aber übersehen, dass es zahlreiche Handelsflächen gebe, die als Märkte auf der sogenannten grünen Wiese stünden. Dies treffe auch auf rund die Hälfte der Märkte von Media Markt und Saturn zu.

"Wir stehen deshalb mit den politischen Entscheidungsträgern auf Bundes- und Landesebene im Austausch, dass die Vorteile von größeren Verkaufsflächen aus Sicht des Infektionsschutzes stärker berücksichtigt werden", sagte Gietl. "Aus unserer Sicht können vor allem Händler mit größeren Verkaufsflächen die notwendigen Mindestabstände und eine Entzerrung des Kundenverkehrs wesentlich einfacher und konsequenter sicherstellen als jene mit kleineren Ladenflächen", fügte er hinzu.

Auch der Handelsverband HDE hatte die Regelung kritisiert und vor Wettbewerbsverzerrungen gewarnt. Abstands- und Hygieneregeln könnten sowohl in kleinen als auch in großen Geschäften eingehalten werden. Zudem gibt es bereits Ausnahmeregelungen: In Nordrhein-Westfalen etwa dürfen auch Möbelhäuser wieder die Pforten öffnen.

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