onvista-Börsenfuchs: Luxusaktien sind kein Luxus

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr

Hallo Leute! Alles für Weihnachten besorgt? Pandemie und Inflation machen das Einkaufen in diesem Jahr ja nicht leicht. Aber auch Hersteller und Händler sind gefordert. Unser Konsumalltag wird von vielen Markenartikeln begleitet. Bestimmten Produkten sind wir über Jahre hinweg oder sogar ein Leben lang treu. Sie haben unser Vertrauen gewonnen. Deshalb greifen wir im Supermarkt oft auch zu den beliebten Artikeln. Im Einkaufswagen landen die gleichen Lebensmittel-, Getränke-, Reinigungsmittel-, Zahnpasta- und Schokoladenmarken wie bei den vorherigen Einkäufen.

Analysten und Asset Manager haben insbesondere „Luxusaktien“ auf dem Schirm. Die sind auch für Privatanleger interessant, zumindest ein Randthema. „Die Preismacht der Luxusmarken“ ist Gegenstand einer Betrachtung durch GAM Investments. Darin wird deutlich gemacht, worauf es für den Unternehmenserfolg ankommt. Angesichts der besonders schwierigen Rahmenbedingungen ist die sogenannte „Preissetzungsmacht“ das Top-Thema für Marktteilnehmer, vor allem im Sektor Markenkonsumgüter. Dabei versuchen die Unternehmen, den steigenden Inflationsdruck über höhere Preise weiterzugeben, um den Druck auf ihre eigenen Margen abzufedern. Viele Luxusfirmen beurteilen ihre Preissetzungsmacht angesichts der kräftigen Nachfrage nach ihren jeweiligen Marken optimistisch.

Wie lässt sich Preissetzungsmacht nachweisen? Die Analysten sehen sich die quantitativen Bruttomargen und ihre Stabilität an. Bei diesen beiden Faktoren schneidet der Luxussektor jeweils gut ab. Die prognostizierten Bruttomargen der meisten Unternehmen in diesem Sektor liegen etwa auf dem Niveau ihrer historischen Durchschnittswerte, obwohl die Kosteninflation höher als zu jedem anderen Zeitpunkt in den letzten drei Jahren ist. Das deutet darauf hin, dass starke Marken den Inflationsdruck über die Preisgestaltung weitergeben können.

Preissetzungsmacht bietet zuverlässigen Inflationsschutz. Der „Cost of Living Extremly Well Index“ des Magazins Forbes, der aus einem typischen Warenkorb von Luxusartikeln (darunter Uhren, Handtaschen, Opernkarten, Schönheitsoperationen und Vollblutpferde) besteht, ist 2021 um 10,1 % angestiegen. Dem steht ein kumulierter Durchschnitt von 5 % zwischen 1982 und 2021 gegenüber. Die Teuerungsrate ist damit doppelt so hoch wie im US-Verbraucherpreisindex über beide Zeiträume.

Der boomende Wiederverkaufsmarkt spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Preissetzungsmacht des Sektors. „Second Hand“ wird immer beliebter bei jungen Leuten, die bewusst nachhaltig einkaufen wollen und besonderen Wert auf einen Kreislauf im Modekonsum legen. Die Attraktivität von Luxusprodukten als Anlage verstärkt dieses Konsumverhalten zusätzlich. Die drei Luxusmarken Hermès, Chanel und Louis Vuitton haben sich, wie statistische Daten belegen, 2021 gemessen an ihrem Markenwert trotz der weltweiten Pandemie als Top-Marken behauptet. Zu einem großen Teil verdankten sie das der Kontrolle der Marken über Preise und Bestände. In der Kategorie Uhren und Schmuck sticht das Marken-Trio Van Cleef and Arpels, Rolex und Cartier hervor. Die Produkte von Van Cleef haben eine Wertbeständigkeit von 95 %, gefolgt von Rolex und Cartier mit 82 % bzw. 74 %.

Fazit der Untersuchung: Breit aufgestellte Luxus- und Premiummarken profitieren am stärksten - aber nicht alle Unternehmen profitieren gleichermaßen von der Preissetzungsmacht.

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