onvista-Börsenfuchs: Neujahrsspekulationen

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Jetzt kriegen die Bären die Hörner zu spüren - die der Bullen. Ganz schön mutig, der Aktienhandel. Vielleicht wird ja wirklich alles gut, na ja, fast alles wenigstens. Jedenfalls sind viele Anleger tatsächlich bereit, zum Jahresbeginn zu spekulieren und dabei aufs Gute zu setzen. Kaufempfehlung? Nee, ich traue Dow und Dax noch nicht.

Zwei Dinge werden durch den Verlauf der ersten Tage des neuen Jahres bestätigt: die Folgen der Globalisierung und der Zusammenhang zwischen Wirtschaft und Politik. Es klingt schon fast lapidar, wenn es im heutigen Auftaktbericht der Börsenbeobachter heißt: Die schwindende Angst vor einer Abkühlung der Weltwirtschaft verhilft deutschen Aktienwerten zu Kursgewinnen. Laut der Regierung in Peking sind die Handelsgespräche zwischen den USA und China abgeschlossen. Die Ergebnisse würden im Laufe des Tages präsentiert. Börsianer hatten die Verlängerung der ursprünglich auf zwei Tage angesetzten Verhandlungen als Zeichen gewertet, dass beide Seiten an einer Lösung für den Zollstreit interessiert seien. Daneben warteten Anleger gespannt auf die Veröffentlichung der Fed-Protokolle am Abend (MEZ). Die Anzeichen verdichten sich, lese ich überall, dass die Ami-Notenbank das Tempo der Leitzinserhöhungen 2019 deutlich reduziert.

Es gibt aber weitere Neujahrsspekulationen der Volkswirte und Analysten. Europa taucht bei den Bullen wieder auf. Denn der Stoxx 600 handelt aktuell mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis für die nächsten Monate von 12,3 deutlich günstiger als im Frühjahr 2016, als er bis 13,3 absackte. Daher könnten sich für entsprechend risikobereite Anleger derzeit Chancen bei europäischen Aktien ergeben, meinen die Strategen der Deutschen Bank. Ihre eigene Aktie dürften sie dabei wohl nicht im Sinn  haben…

Dafür aber Indien, das zu den schnellsten wachsenden Volkswirtschaften weltweit gehört. Einerseits sorgen die Parlamentswahlen im Frühjahr 2019 schon jetzt für Verunsicherung, andererseits gelten die langfristigen Anlageperspektiven als interessant. Neben dem Zusammenhang zwischen der Aktienmarktentwicklung und dem Ölpreisverlauf belasteten auch die politischen Entwicklungen die indische Börse. Beispielsweise sorgte der Rücktritt des Zentralbankgouverneurs Urjit Patel im Dezember nach Unstimmigkeiten mit der Regierung von Premierminister Narendra Modi für Unsicherheit. Mehr Stabilität am indischen Aktienmarkt erwarten deutsche Anlagestrategen für die Zeit nach den kommenden Parlamentswahlen. Voraussetzung dafür sind jedoch klare Mehrheitsverhältnisse, “die die aktuellen Verunsicherungen über die zukünftige politische Ausrichtung verringern sollten und eine Grundlage für die Durchsetzungsfähigkeit anstehender Reformen bieten.“

Ihr könnt also hingucken, wohin Ihr wollt, meine Freunde - Ami-Land, Europa, China, Indien - ohne die Politik keine Börsenfantasie. Und möglichst Zeit mitbringen beim Investieren!

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