onvista-Börsenfuchs: Wie man die Angst bekämpft

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! „Naturkatastrophen kann man nicht verhindern. Aber man kann daraus lernen.“ Headline einer SAP-Anzeige, die ich voll geil finde. Passt zur Jahreszeit, weil die Saison der Wirbelstürme begonnen hat und viele Opfer fordert. Die Aussage gilt aber auch für die Börse - unabhängig von der aktuellen Aufarbeitung des Themas 10 Jahre Finanzkrise. Konkret: Anders als die Miesepeter und Katastrophen-Kassandras sehe ich keine akute Gefahr eines neuen Kurssturzes. Aber alles ist möglich.

Auch einen Crash kann man nicht verhindern. Aber auch aus einem Crash kann man - sollte man! - lernen. Ich gehe noch weiter: Man sollte sich schon früh, gleich zu Beginn der Kapitalanlage, auf einen Crash vorbereiten. Dann verliert er von vornherein seinen Schrecken. Angst und Gier sind sowieso ganz schlechte Ratgeber. Der nächste Crash wird aber kommen, irgendwann, so sicher wie der erste Frost im Winter. Nur wann er kommen wird, versuchen Anlagestrategen, Medienfuzzis und andere Gurus schlagzeilenträchtig zu verkaufen. Ich halte davon - nix!

In der Praxis geht es nicht nur um die langfristigen Chancen und Risiken. Denn  vielen Anlegern fällt schon schwer, sich an die täglichen Kursschwankungen (oder sogar „Intraday“-Zuckungen) zu gewöhnen. Aktuelles Beispiel: Die Stimmung an den Aktienmärkten besserte sich im Verlauf der vergangenen Woche spürbar, die Kurse gingen rauf, trotz Trump. Gestern (Sonntag) krieg ich einen überraschenden Sentiment-Report auf den Tisch, der voll Mut macht, weil wichtige Indizes „den Kopf aus der Schlinge gezogen“ hätten. Für Ami-Aktien ist die Stimmung um enorme 31 Prozentpunkte besser geworden! Heute Morgen dann erst einmal ein Schwächeanfall wegen der neuen Androhungen im Ami-China-Zollstreit, anschließend uneinheitliche Kurse. (Wie es aussieht, wenn Ihr diese Zeilen lest, weiß ich natürlich nicht).

Nee, meine Freunde, macht Euch ja nicht in die Hose! Kümmert Euch um die diversen Möglichkeiten, die Verlustgefahren bei der Aktienanlage zu begrenzen - Strategien und Instrumente dafür gibt es genug. Das Wichtigste, das man schon aus der Katastrophe des Neuen Markts lernen musste, ist frühzeitig zu verkaufen, wenn die Kurse steil nach Süden tendieren. Nur 20 bis 30 Prozent zu verlieren, ist allemal erträglicher als 70 bis 90 Prozent wie am Ende des Aktienhypes in den Jahren nach 2.000.

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