Osram-Aktie: 5-Milliarden-Ziel aufgeschoben – Neue Pläne sollen neues Wachstum bringen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die ehemalige Siemenstochter plant sich neu aufstellen und verspricht sich dadurch, auf mittelfristige Sicht stärker zu wachsen. Vorstandschef Olaf Berlien kündigte am Mittwoch auf der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens in München an, dass bis 2022/23 ein jährliches Umsatzplus im mittleren einstelligen bis zweistelligen Prozentbereich angestrebt wird. Die bereinigte operative Marge (Ebitda) soll, unter der Voraussetzung von stabilen Wechselkursen, wieder über 15 Prozent liegen.

Im vergangenen Geschäftsjahr hatte Osram ein vergleichbares Umsatzwachstum von lediglich 2 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro erreicht, die Marge war bereinigt von 16,8 auf 14,7 Prozent gesunken. Für das neue Jahr hat Osram zurückhaltende Ziele ausgegeben – die bereinigte operative Marge dürfte weiter auf 12 bis 14 Prozent sinken. Der vergleichbare Umsatz dürfte stabil bleiben oder moderat um bis zu 3 Prozent wachsen. Die Prognose bezieht sich dabei noch auf die alte Struktur.

Cheflenker wird vorsichtiger

Von früheren Mittelfristzielen, etwa bis 2020 einen Umsatz von 5 Milliarden Euro zu erreichen, nahm der Osram-Chef Abstand. Zwar wird diese Marke weiterhin angestrebt, jedoch „später“ erreicht. Berlien begründete dies zum einen mit der neuen Organisation, zum anderen mit den veränderten Marktbedingungen, vor allem in der Autoindustrie, die derzeit schwächelt.

So verpassen Sie keine wichtige Nachricht mehr! Der kostenlose Newsletter onvista weekly - hier geht es zur Registrierung.

Aktie reagiert verärgert

Die Perspektive für 2018/19 wirkte sich auch auf die Wertpapiere aus und sorgte für einen Verlust von in der Spitze drei Prozent. Im Laufe des Vormittags konnte Osram den Verlust auf ein Minus von 1,59 Prozent eindämmen.

Analysten sind auch nicht erfreut

Die Prognose liege unter der durchschnittlichen Marktschätzung, erklärte Commerzbank-Analyst Sebatian Growe, der die Aktie von „Buy“ auf „Hold“ abstufte. Zudem dauere der Umbau des Konzerns länger als gedacht. Auch Metzler-Experte Guido Hoymann stufte den Jahresausblick in einer ersten Einschätzung als „recht schwach“ ein.

Positiver reagierte das Analysehaus Jefferies und hat die Einstufung auf „Buy“ mit einem Kursziel von 48 Euro belassen. Die Angaben des Lichtspezialisten zum vierten Quartal seines Geschäftsjahres hinterließen einen positiven Eindruck, schrieb Analyst Omid Vaziri in einer ersten Einschätzung. Die Zahlen seien besser als erwartet ausgefallen und negative Überraschungen ausgeblieben.

DAS WICHTIGSTE DER BÖRSENWOCHE – IMMER FREITAGS PER E-MAIL

Zum Wochenende die Top Nachrichten und Analysen der Börsenwoche!

Hier anmelden >>

OnVista mit dpa/AFX

Foto: 360b / Shutterstock.com

Meistgelesene Artikel