Pfizer: Corona-Impfstoff Comirnaty lässt die Gewinne sprudeln – Jahresziele erneut höher geschraubt

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die gemeinsam mit der deutschen Biontech vermarktete Corona-Impfung lässt die Kassen bei Pfizer in diesem Jahr noch lauter klingeln als ursprünglich gedacht. Der US-Pharmakonzern hob am Mittwoch zur Vorlage der Quartalsbilanz seine Umsatzprognosen für die Impfung an und schraubte daher auch seine Jahresziele ein weiteres Mal höher. Wie Pfizer in New York mitteilte, rechnet das Management nun mit Erlösen durch den Impfstoff von rund 33,5 Milliarden US-Dollar (rund 28,4 Mrd Euro). Zuletzt war der Konzern noch von rund 26 Milliarden Dollar ausgegangen.

Für den Jahresumsatz sagt Pfizer nun einen Anstieg auf 78 bis 80 Milliarden Dollar voraus, nachdem zuvor noch 70,5 bis 72,5 Milliarden im Plan standen. Der bereinigte Gewinn je Aktie (EPS) soll in einer Bandbreite von 3,95 bis 4,05 Dollar herauskommen, die alte Prognose hatte auf 3,55 bis 3,65 Dollar gelautet.

Im zweiten Quartal hatten die weltweiten Impfkampagnen, in denen das Mittel Comirnaty des Duos Pfizer/Biontech eine wichtige Rolle spielt, das Wachstum der US-Amerikaner kräftig angetrieben: Die Erlöse wurden mit knapp 19 Milliarden Dollar im Vergleich zum Vorjahreswert nahezu verdoppelt. Unter dem Strich verdiente Pfizer knapp 5,6 Milliarden Dollar, dies war ein Plus von rund 60 Prozent.

dpa-AFX

_____________________________________________________________________

onvista-Redaktion: Nicht nur Biontech, sondern auch Pfizer ist ein großer Profiteur des so erfolgreichen Corona-Impfstoffes Comirnaty, doch an der Börse konnte bisher nur die Biontech-Aktie so richtig durchsstarten. Das mag daran liegen, dass der Impfstoff einen riesigen Teil der Biontech-Performance ausmacht, während das bei Pfizer als einem der größten Pharmaunternehmen der Welt sehr viel weniger ins Gewicht fällt. Dennoch sorgt der Impfstoff auch beim US-Riesen für reich gefüllte Kassen.

Trotz der enormen Größe des Konzerns wird der derzeitige Marktpreis von etwa 40 Dollar von Analysten im Durchschnitt als unterbewertet angesehen. Der Marktkonsens sieht die faire Bewertung eher im Bereich von 80 bis 100 Dollar. Pfizer ist auch wegen der hohen Dividende von ca. 4 Prozent ein attraktiver Wert, die jedoch aufgrund einer recht hohen Schuldenqoute und einer in den letzten Jahren verhaltenen Gewinnentwicklung auch kritisiert wird.

Doch die neben Comirnaty große Produktpalette aus vielversprechenden Medikamenten wie beispielsweise Eliquis (Blutverdünner), Xeljanz (gegen rheumatoide Arthritis und Colitis ulcerosa), Xtandi (gegen Prostatakrebs) und Inlyta (gegen fortgeschrittenes Nierenzellkarzinom), deren Umsätze stark steigen, versprechen in Zukunft deutlich steigende Gewinne.

Titelfoto: Alexandros Michailidis / stutterstock.com

onvista-Ratgeber: Öko-Fonds: So finden Sie die besten nachhaltigen Geldanlagen 2020

Meistgelesene Artikel