Rendite zehnjähriger Bundesanleihen erstmals seit Herbst 2016 wieder negativ

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Krisensignal vom deutschen Anleihenmarkt: Die Rendite für Bundesanleihen mit der richtungsweisenden Laufzeit von zehn Jahren ist wieder in den negativen Bereich gerutscht. Enttäuschende Konjunkturdaten aus der Eurozone sorgten am Freitag für Kursgewinne bei den als sicher geltenden festverzinslichen Wertpapieren. Im Gegenzug fiel die Rendite zeitweise auf minus 0,001 Prozent. Zuletzt war die Rendite im Herbst 2016 negativ gewesen.

Die Renditen deutscher Anleihen gerieten unter Druck, nachdem sich die Unternehmensstimmung in der Eurozone im März wieder eingetrübt hatte. In Deutschland und Frankreich, den beiden größten Volkswirtschaft der Eurozone, war die Stimmung der Einkaufsmanager enttäuschend ausgefallen. Ein am Markt stark beachteter Indikator des britischen Forschungsinstituts Markit war für den deutschen Industriesektor deutlich unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten gerutscht. Markit-Chefökonom Chris Williamson sprach von der schärfsten Industrierezession seit Ende 2013.

Zuvor hatte bereits die Geldpolitik in den USA für einen starken Rückgang der Renditen von Festverzinslichen gesorgt. Die US-Notenbank Fed hatte zur Wochenmitte signalisiert, dass die Leitzinsen in diesem Jahr nicht weiter erhöht werden. Dies hatte einen breit angelegten Rückgang der Renditen bei Staatsanleihen ausgelöst./jkr/bgf/jha/

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