Rocket Internet: Die Beteiligungen rocken! ++ Airbus: Rechtwidriger Umgang mit Kundendokumenten? ++ Fed: Was ist so falsch an der Zinsentscheidung?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

„Wenn gut nicht gut genug ist!“ Die amerikanische Notenbank hat so gehandelt wie erwartet und wie es die US-Konjunktur benötigt. Aber vielen Marktteilnehmern ist das eben nicht genug. Sie wollen Überraschungen oder besser gesagt sie fordern Übertreibungen. Seit dem Eingreifen der Notenbanken während der Finanzkrise haben sich viele Experten gefragt: Wie wollen die Währungshüter jemals das viele Geld wie aus dem Verkehr ziehen, um zur Normalität zurückzukehren.

Die Frage scheint sich anscheinend niemand mehr zu stellen. Stattdessen werden immer mehr Forderungen nach einer lockeren Geldpolitik gestellt. Das dieser Weg nicht das Allheilmittel ist, dass sehen wir an Japan. Gefühlt schon eine Ewigkeit pumpt die Bank of Japan Geld in den heimischen Markt. Die Wirkung hält sich in Grenzen. Trotzdem lässt Japan die Zügel weiter locker. So beschlossen erst heute Nacht.

Japanische Geschäftsbanken können sich mit der Entscheidung der BoJ weiter so gut wie kostenlos Geld bei der Notenbank besorgen. Kredite für Investitionen der Wirtschaft und für Verbraucher sollen billig bleiben. Hintergrund sind die in Japan weiterhin hartnäckig niedrige Inflation sowie die Unsicherheiten bezüglich der Weltwirtschaft, die durch Handelskonflikte wie zwischen den USA und China belastet wird.

Auch die EZB kämpft seit Jahren, um ihr Ziel bei der Inflation zu erreichen. Draghi hat es nicht geschafft und zum krönenden Abschluss seiner Amtszeit sogar noch einmal das QE-Programm aufgelegt. Und kommen die 20 Milliarden Euro, die jetzt ab November wieder monatlich in die Märkte gepumpt werden beim Verbraucher an? Wohl eher nicht. Das Geld fließt eher in die Aktienmärkte, denn hier entsteht mittlerweile eher der Eindruck, dass einige nicht wissen wohin mit ihrem Geld.

Zur Normalität vor der Finanzkrise werden die Märkte nur mit einem Knall zurückkehren, den sich keiner traut auszulösen. Dafür müssten die Notenbanken den umgekehrten Weg einschlagen. Die Zügel anziehen und den Märkten Geld entziehen. Aber das wird nicht geschehen. Somit geht jetzt alles seinen gewohnten Weg nach der Zinsentscheidung.

Donald Trump mault wie gehabt via Twitter:

Jay Powell and the Federal Reserve Fail Again. No “guts,” no sense, no vision! A terrible communicator!

— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) September 18, 2019

„Jay Powell und die Federal Reserve scheitern erneut. Kein „Mut“, kein Sinn, keine Vision! Ein schrecklicher Kommunikator!“ Der Rest zeigt sich enttäuscht und dann wird der nächste Weg gesucht wieder einen neuen Grund zu finden die Märkte nach oben zu treiben. Hat der Chef der Notenbank nicht eine weitere Zinssenkung in Aussicht gestellt? Ja hat er wohl!

US-Notenbankpräsident Jerome Powell hat im Falle einer Konjunkturschwäche neue Zinssenkungen in Aussicht gestellt. Weitergehende Senkungen könnten notwendig werden, sagte Powell am Mittwoch auf der Pressekonferenz nach der Zinsentscheidung. Geht doch! Darauf lässt sich doch eine Jahresendrally aufbauen, oder?

Dax bleibt weiterhin gelassen

Der deutsche Leitindex hat vor der Fed-Entscheidung nicht sonderlich reagiert und tut es auch heute nicht wirklich. Jerome Powell hat so gehandelt wie erwartet. Punkt, Ende und Aus. Nüchtern betrachtet keine Überraschung, aber auch kein Beinbruch. Also geht das deutsche Börsenbarometer relativ locker zur Tagesordnung über. Bedeutet: 12.363,83 Punkte – ein  Rücksetzer von 0,21 Prozent.

Rocket Internet: Es läuft weiterhin rund!

Der Start-up-Investor Rocket Internet ist im ersten Halbjahr weiter gewachsen. Im Zeitraum Januar bis Juni stiegen die Erlöse von 24 Millionen Euro im Vorjahr auf 32 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der Gewinn nach Steuern legte besonders stark von 297 Millionen Euro im Vorjahr auf 548 Millionen Euro zu. Die liquiden Mittel beliefen sich zuletzt auf 3 Milliarden Euro. Rocket Internet gründet und investiert in Internet- und Technologieunternehmen.

Airbus: Rechtswidriger Umgang mit Kundendokumenten?

Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus hat nach eigenen Angaben deutsche Behörden über den möglicherweise rechtswidrigen Umgang von Mitarbeitern mit Kundendokumenten informiert. Diese stünden im Zusammenhang „mit zwei künftigen deutschen Beschaffungsprojekten der Programme Line Communications, Intelligence and Security“, teilte das Unternehmen am Mittwochabend mit.

Wie aus einer der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Unterrichtung der Obleute im Verteidigungsausschuss des Bundestags durch das Verteidigungsministerium hervorgeht, wurde das Ministerium am Dienstag darüber informiert, dass sich das Unternehmen im Besitz von Planungsdokumenten zu zwei künftigen Beschaffungsvorhaben der Bundeswehr befindet. Es bestehe der Verdacht, dass sich Mitarbeiter die Unterlagen aus dem Bereich der Bundeswehr beschafft hätten. Der Konzern habe den Sachverhalt auch der Staatsanwaltschaft München mitgeteilt. Die Staatsanwaltschaft war am Abend für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Kurz & knapp:

Microsoft: Der Software-Riese hat Aktienrückkäufe im Wert von bis zu 40 Milliarden US-Dollar (36 Milliarden Euro) beschlossen. Der Konzern teilte am Mittwoch mit, dass der Verwaltungsrat dem Programm zugestimmt habe. Zudem gab Microsoft eine Erhöhung der Quartalsdividende auf 0,51 Dollar pro Aktie bekannt, was einem Anstieg von 5 Cent oder 11 Prozent entspreche.

Bauer: Eine schlechte Auslastung bedingt durch internationale Projektverschiebungen werde im zweiten Halbjahr zu deutlich schlechteren Ergebnissen gegenüber der bisherigen Planung führen, teilte das ehemalige SDax-Unternehmen am Vorabend nach Börsenschluss mit. Am Umsatzziel änderte Bauer nichts, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) wird nun aber tiefer erwartet.

Ein Händler merkte kritisch an, wo denn die Projektverzögerungen seien, wenn Bauer an der Umsatzprognose festhalte. Ein Analyst bezeichnete die Gewinnwarnung als große Überraschung. Die hohen Schwankungen mit Blick auf die Gewinnentwicklung von Bauer setzten sich fort.

ABB: Der Schweizer Technologiekonzern ist in China eine Partnerschaft mit dem Konzern Huawei eingegangen. ABB wird für die digitale Datenverarbeitung der eigenen Kunden künftig die Cloud-Infrastruktur von Huawei nutzen, wie ABB am Mittwoch mitteilte. Darüber hinaus werden die beiden Unternehmen im Bereich künstliche Intelligenz (KI) zusammenarbeiten.

Von Markus Weingran / dpa-AFX

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Foto: 360b/Shutterstock.com

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