ROUNDUP/Aktien New York: Dow knapp im Minus - S&P und Nasdaq schwächer

dpa-AFX · Uhr

NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen kommen nach den am Vortag früh erreichten Rekorden nicht mehr wieder auf Touren. Am Dienstag war schon der Schwung verloren gegangen und nun ging es am Mittwoch für die New Yorker Aktienbarometer bergab. Der Dow Jones Industrial schlug sich dabei besser, er gab zuletzt nur knapp um 0,04 Prozent auf 31 511,28 Punkte zu. Seine Bestmarke von knapp über 31 600 Punkten bleibt damit locker in Reichweite.

Ein zentrales Thema blieb am Mittwoch die Entwicklung am Anleihemarkt, der neuerdings als Gradmesser für die Ängste der Anleger vor einer steigenden Inflation gilt. Deutlich stärker als erwartete US-Erzeugerpreise trugen weiter dazu bei. Steigen die Renditen mit den Preiserwartungen, werden Anleihen im Vergleich zu Aktien attraktiver. Laut dem Marktbeobachter Craig Erlam vom Broker Oanda bleiben Anleger deshalb wachsam. "Wenn die Renditen beginnen zu rasch zu steigen, dürfte sich die Stimmung am Aktienmarkt rasch drehen", so sein Gedanke.

Der marktbreite S&P 500 fiel um 0,36 Prozent auf 3918,51 Zähler. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es sogar um 0,87 Prozent auf 13 654,12 Punkte bergab.

Beim Dow wurde der Druck vor allem durch zwei Aktien gemildert, die offensichtlich das Interesse der Investorenlegende Warren Buffett geweckt haben. Papiere des Ölkonzerns Chevron und des Telekomanbieters Verizon stiegen an der Dow-Spitze um 2,6 respektive 3,9 Prozent.

Zuvor war bekannt geworden, dass Buffetts Investmentvehikel Berkshire Hathaway neuerdings auf die beiden Aktien setzt und stattdessen das Engagement in Apple reduziert hat. Die Papiere des iPhone-Herstellers verloren daraufhin 1,8 Prozent an Wert und gaben so in der Tech-Branche die Richtung vor. Anleger werteten es als Signal, dass Buffett in Standardwerte wie Chevron und Verizon umschichtet.

Für Aufsehen sorgte Wells Fargo mit einem Kurssprung um 5,3 Prozent, nachdem es am Markt hieß, das Finanzinstitut mache Fortschritte bei den Gesprächen mit der Notenbank Fed über auferlegte Restriktionen. Dabei soll es um Pläne gehen, das interne Risikomanagement und die Unternehmensführung zu verbessern.

Ansonsten fanden Quartalszahlen und Ausblicke auf einige Unternehmen aus der zweiten Reihe Beachtung. Der Autoverleiher Avis Budget überraschte mit einem höher als erwarteten Nettoumsatz im vierten Quartal, die Aktien brachen aber dennoch um zehn Prozent ein. Börsianern zufolge lag dies an der Tatsache, dass sich das Unternehmen in der Corona-Krise keinen Jahresausblick zutraut.

Der Versicherer AIG indes meldete einen rückläufigen bereinigten Überschuss im abgelaufenen Quartal, was die Aktien im Minus starten ließ. Anleger griffen dann aber plötzlich zu, sie drehten mit ein Prozent ins Plus. Bekannt wurde auch, dass AIG Anfragen von Interessenten für eine Beteiligung am Geschäft mit Lebens- und Ruhestandversicherungen bekommen hat.

Im allgemein schwächeren Technologiesektor gab es aber auch positive Sektorausnahmen wie etwa die fünf Prozent höheren Papiere von Agilent . Das auf Messtechnik spezialisierte Unternehmen beeindruckte mit einem starken Ausblick. Die Bank of America reagierte prompt und empfiehlt die Aktie nun zum Kauf./tih/he

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